18 Monate Haft für Todes-Raser: Daimler feuert Test-Fahrer!

"Turbo-Rolf" berief gegen Urteil Unfall auf deutscher Autobahn: 500-PS-Mercedes jagte mit 250 km/h auf langsam fahrendes Auto zu. Pkw überschlug sich, Mutter & Tochter tot

18 Monate Haft für Todes-Raser: Daimler feuert Test-Fahrer!

Das Schöffengericht hielt den Versuchsingenieur von DaimlerChrysler der fahrlässigen Tötung für schuldig. Der 34-Jährige muss ab dem Tag der Urteilsverkündung für 18 Monate den Führerschein abgeben.

Die Anklage & die Zeugen
Nach Abschluss der Beweisaufnahme hatten sich die Anklagevertreter überzeugt gezeigt, dass der Angeklagte der Drängler war, der im Sommer 2003 auf der A5 zwischen Karlsruhe und Bruchsal dicht und in hoher Geschwindigkeit auf den Kleinwagen herangefahren war und den tödlichen Unfall der jungen Mutter und ihres Kindes verschuldet hatte.

In dem Prozess hatten vier Unfallzeugen übereinstimmend ausgesagt, sie hätten am Tag des Unfalls einen schweren schwarzen Mercedes gesehen, der mit weit über 200 Stundenkilometern auf den Kleinwagen Kia zufuhr. Weitere von ihnen genannte Merkmale des Autos trafen nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft ebenfalls nur auf den Firmenwagen des Angeklagten zu, der an diesem Morgen von Sindelfingen zur Teststrecke nach Papenburg ins Emsland unterwegs war.

Das Gericht entsprach mit dem Strafmaß exakt dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die gefordert hatte, den Mann wegen fahrlässiger Tötung sowie grob verkehrswidrigen Verhaltens zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis ohne Bewährung zu verurteilen. Die Verteidigung hatte dagegen Freispruch verlangt und angekündigt, im Fall einer Verurteilung in Berufung zu gehen.

Vor der Urteilsverkündung hatte es in dem Amtsgericht am Mittwochmorgen massive Personenkontrollen gegeben. Nach offiziellen Angaben war dem eine Morddrohung gegen die Richterin Brigitte Hecking vorausgegangen. (apa)