Wels: Ex-ÖVP-Politiker legte Bombenattrappe

Rathaus musste evakuiert werden

In der Welser Rundschau berichtet Naderhirn, ein Bekannter habe ihm von einer Bombendrohung mit Schwedenbomben vor 20 Jahren im Schwimmbad erzählt. Er habe das "lustig und nachahmenswert" gefunden. Mit seinem Freund habe Naderhirn eine Packung Schwedenbomben gekauft, fünf Stück hätten sie sofort verschlungen. "Aber eine mussten wir ja für die Bombenattrappe aufheben".

Das Gebäude wurde nach der Drohung geräumt, rund 350 Mitarbeiter mussten ins Freie. "Die sollen sich bei mir bedanken", kommentiert Naderhirn in der Rundschau. Zwar erklärt er, mit dieser Aktion "sicher an eine Grenze gegangen" zu sein, aber: "Die Behörden tanzen mir schon jahrelang auf der Nase herum". Naderhirn drohen nun wegen "gefährlicher Drohung in qualifizierter Form" bis zu drei Jahre Haft.

Ende der achtziger Jahre war der nun 43-jährige Naderhirn JVP-Obmann und für kurze Zeit Gemeinderat der ÖVP in Wels. Nach Differenzen trennte man sich aber, Naderhirn wurde aus allen Gremien entfernt, wie ein Sprecher der Welser Volkspartei sagte. Und: "Die ÖVP Wels distanziert sich ausdrücklich von ihm." Laut Polizei hat Naderhirn inzwischen die Partei "Die Bunten" gegründet, die angeblich für den Welser Gemeinderat kandidiert.

(apa/red)