"Coffee to go" im Test: Trendig und teuer

Schnelle Trinker sollten es nicht eilig haben Wartezeit bis zu 17 Minuten

Der Kaffeegenuss in gemütlicher Atmosphäre inklusive Zeitung und Bedienung hat Konkurrenz bekommen: "Coffee to go" nennt sich ein um sich greifender Trend aus Amerika. Das munter machende Getränk wird quasi über die Gasse im Plastikbecher verkauft und rasch hinuntergekippt. Aber die Melange im Wegwerfhäferl ist keine billige Alternative zur Tradition, geht aus einem Test der Zeitschrift "Konsument" hervor.

In die Untersuchung einbezogen wurden nur jene Betriebe mit der Möglichkeit, den Kaffee in einem geschlossenen Becher mitzunehmen (z.B. Coffeeshop Company, Heissenberger, Tchibo, Anker). Auch wenn es keine neue Erfindung ist, so wurde der "Coffee to go" erst mit dem Auftreten der US-Kette Starbucks in Österreich zum Trend. Den altehrwürdigen Lokalen gingen die Gäste deswegen nicht verloren, denn das Heißgetränk zum Mitnehmen spricht laut "Konsument" eine neue Käuferschicht an.

Die Preise im Cafe liegen dem Bericht zufolge unter denen der amerikanischen Kette. So kostet ein Caffe Latte (Espresso mit Milch) oder die Melange in einem Wiener Kaffeehaus kaum mehr als 2,80 Euro - Bedienung und das obligate Glas Wasser inbegriffen. Trotz Selbstbedienung berappt man für den Becher zum Mitnehmen bei Starbucks 2,90 Euro. Bei der Bäckerei Mann bezahlt man dafür nur die Hälfte.

Je teurer, desto besser
Das Testergebnis spricht bei "Coffee to go" für Hochpreisprodukte: In Geruch und Geschmack wurden nur solche Kaffees mit "sehr gut" ausgezeichnet, für die man mehr als zwei Euro hinlegen muss. Die Becher haben ihre Funktion überall erfüllt. Die Verpackung hielt die Flüssigkeit ausreichend warm, sehr oft verbrannten sich die Tester die Zunge (bei McDonald's wurde fast jede zweite Probe als zu heiß klassifiziert).

"Coffee to go" ist nicht unbedingt etwas für Eilige, Wartezeiten von fünf Minuten sind laut "Konsument" keine Seltenheit. Am längsten mussten sich die "Probetrinker" wegen großen Andrangs bei einer Filiale von McDonald's gedulden: nämlich ganze 17 Minuten! Das zweigeteilte System bei Starbucks - einer nimmt Bestellung auf, ein anderer Mitarbeiter bereitet zu - verkürze nicht die Wartezeit.

Die Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen: Kaffee zum Entspannen im Sitzen und mit Ober oder schnell auf der Straße oder in der U-Bahn heruntergekippt. Gemütlicher ist es im Cafe bestimmt.