Angeblich auch Haftbefehl gegen Firmenchef Grad?

Freitag: Ehemaliger Transdanubia-Geschäftsführer verhaftet Grad: "Bayern will mein Unternehmen ruinieren!"

Gegen den Chef der oberösterreichischen Spedition Transdanubia, Franz Grad, besteht nun angeblich auch ein Haftbefehl. Der Geschäftsführer der - mittlerweile geschlossenen - Firmenniederlassung in Luxemburg war am Freitag unter dem Verdacht, mehr als hundert Fahrer illegal beschäftigt zu haben, in Niederösterreich festgenommen worden.

Angeblich auch Haftbefehl gegen Firmenchef Grad?

Franz Grad sagte in einer ersten Reaktion gegenüber der APA, er wisse nichts von dem im "Kurier" erwähnten Haftbefehl gegen ihn.

Haftbefehle "wie bei uns Krankenscheine"
In Bayern würden Haftbefehle ausgestellt, "wie bei uns Krankenscheine", kommentierte Grad die Situation. Aber es sei "ein neuer Zug", dass die bayerischen Behörden eine Verhaftung über die Presse ankündigen. Wundern würde es ihn aber nicht, denn "die arbeiten nicht mit den Betroffenen, sondern nur über die Medien". Als Hintergrund sieht Grad einen Wirtschaftskampf, bei dem Bayern gegen "uns Österreicher im Ausland" vorginge, während die bayerische Wirtschaft sich "ins Fäustchen lacht".

"Wir sind der Meinung, dass wir uns an die deutsche Gesetzgebung gehalten haben", verteidigt sich der Transdanubia-Chef. Allerdings erkenne man das in Bayern nicht an, dort herrsche offenbar eine andere Rechtsauslegung als im übrigen Deutschland. Wenn es so weiter gehe mit den "bayerischen Eskapaden", dann "gute Nacht Deutschland, gute Nacht Europa" - zeigte sich der Speditionschef erzürnt.

Der festgenommene Ex-Mitarbeiter Grads soll am Sonntagnachmittag dem Untersuchungsrichter in St. Pölten vorgeführt werden. Ein Auslieferungsantrag der deutschen Behörden liegt vor. Grad steht seinem ehemaligen Mitarbeiter mit Rechtshilfe zur Seite.