FORMAT: Th. Prinzhorn - Österreichs reichster Politiker

Sein Unternehmen ist bereits rund 800 Mio. Euro wert

Sein Ergeiz macht vor nichts halt. Er muß der Beste sein –nur dann hat er wirklich Spaß. Getreu diesem Motto schnallte sich Thomas Prinzhorn am vorvergangenen Sonntag seine Race Carver an und stürzt sich in tiefer Hocke bergab. Die Herausforderung für den 59-jährigen, der in seiner Jugend auch Skirennen bestritt: seinen Freund, Finanzminister Karl-Heinz Grasser, auf der Piste des Scheidbergs in Obertauern zu besiegen.

FORMAT: Th. Prinzhorn - Österreichs reichster Politiker

Den letzten Beweis kann Prinzhorn nicht erbringen: "Plötzlich sind da die blöden Bröckerl von der Ratrakspur. Schon auf der Geraden reißt es mir den linken Ski hoch. Mich haut’s furchtbar hin. Und der Hax’n ist ab."

Höchstleistungen bringt Prinzhorn derzeit vor allem im "Nebenberuf". Sein Papierkonzern, die W. Hamburger AG, (Bild), deren Alleineigentümer er ist, legte gerade einen Rekordgewinn von 85 Millionen Euro (vor Steuern) hin. Der Höhenflug des Papierindustriellen, der auch schon forderte, in der Schule Wirtschaft statt Musik zu unterrichten, hat ihn längst zum reichsten Politiker des Landes gemacht. Rund 800 Millionen Euro (elf Milliarden Schilling) dürfte Prinzhorn schwer sein – soviel ist sein Konzern nach gängigen Berechnungsformeln der Branche wert. Jörg Haiders Bärental ist dagegen ein bescheidener Forstbetrieb.

Den Vergleich mit anderen Unternehmerkollegen wie Wirtschaftsminister Martin Bartenstein nimmt Prinzhorn gar nicht ernst: "Ich habe seinen Arzneikonzern zwar nicht analysiert. Nur ist der Gewinn meiner Hamburger ein Mehrfaches dessen, was die Bartensteinsche Lannacher-Gruppe an Umsatz erzielt."

Fette Gewinnspannen
Prinzhorn kann sich die Überheblichkeit leisten. Noch Mitte der neunziger Jahre drohte sein Unternehmen unter einem riesigen Schuldenberg zusammenzubrechen. Er riß mit der ihm eigenen Zähigkeit das Ruder herum. Mittlerweile zählt die Hamburger zu den profitabelsten Papierfirmen Europas. Ihr Hauptgeschäft, die Erzeugung von Wellpappe aus Altpapier, garantiert fette Gewinnspannen. Dazu hatte der passionierte Jäger auch Glück. Die Preise für Wellpappe stiegen von 1999 bis 2001 um 25 Prozent. Prinzhorns Ergebnisse haben sich in diesem Zeitraum beinahe verdreifacht.

Insgesamt sechzehn Werke gehören mittlerweile zum Hamburger-Reich. 153 Millionen Euro sollen nun in ein neues Wellpappewerk im Ort Schwarze Pumpe in Ostdeutschland investiert werden. Ex-Verkehrsministerin Monika Forstinger ist als Managementverstärkung in der rasch wachsenden Gruppe im Gespräch.

Wie er Papierkonzern, Parlamentsjob und ausgedehnte Jagdausflüge unter einen Hut bringt, erklärt Prinzhorn mit einer Binsenweisheit: "Es gibt kein großes Geheimnis. Der Erfolg sind in erster Linie die Mitarbeiter." Eine weitere Regel für den Vater von sieben Kindern, zu denen fünf verschiedene Mütter gehören: "Der Firmenchef darf sich nicht wichtig nehmen, das ist reine Zeitverschwendung." Seine Leute müssen zwar Verantwortung übernehmen, das letzte Wort hat jedoch immer Prinzhorn selbst. Dessen schwierige Persönlichkeit deutet Alfred Heinzel, Freund und Papierunternehmer, an: "Er schont weder sich noch seine Umwelt."

Die ganze Story lesen Sie im neuen FORMAT