Endgültige Einigung steht noch aus

Endgültige Einigung steht noch aus

Rapid-Anwalt Dr. Friedrich Gatscha bot nach einer kabarettreifen Posse in der Wickenburggasse als Vergleich letztlich rund 6,5 Millionen Schilling brutto an. Eine endgültige Einigung steht jedoch noch aus.

Am 13. August 2001 war Dokupil als Sport-Manager entlassen worden, nachdem er auf einer Pressekonferenz falsche Budget-Ziffern genannt hatte. Daraufhin klagte der Ex-Meistermacher, der die Hütteldorfer Mitte der 90er-Jahre auch zum Cupsieg, ins Europacup-Finale und in die Champions League geführt hatte, auf Feststellung des aufrechten Dienstverhältnisses. Die Richterin Renate Gradischnig hatte im Oktober die Verhandlung auf den 24. Jänner 2002 vertagt, Vergleichsverhandlungen zwischen beiden Parteien waren zwar danach im Laufen - scheiterten aber.

Dokupil selbst war zur ersten Verhandlung nicht erschienen, da er nach einer Herzschwäche operiert werden musste. Am Donnerstag Morgen aber erschien ein sichtlich erholter "Ernstl" mit seinem Anwalt Mag. Wolfgang Friedl. Zu Beginn wurde festgestellt: Rapid bietet als Vergleich vier Millionen Schilling brutto, Dokupil fordert 5,3 Millionen Schilling netto. Diese Zahlen waren aber nur eine Momentaufnahme. Nachdem die Richterin festgestellt hatte, dass sie an einem Vergleich sehr interessiert sei ("Ich will ein unblutiges Ende"), erhöhte Rapid-Anwalt Gatscha nach mehrmaligen Gesprächen mit den Ex-Präsidiumsmitgliedern Puschner und Weber und telefonischer Rücksprache mit Präsident Rudolf Edlinger auf fünf Millionen Schilling und später auf sechs Millionen Schilling brutto.

Richterin: "Ich komme mir vor, wie auf einem Basar"
Aber auch diese Summen waren Dokupil zu wenig. Darauf die Richterin: "Ich komme mir vor, wie auf einem Basar." Sie hatte schon zu Beginn der Verhandlung mit dem Kommentar "An ein Europacup-Finale unter Herrn Matthäus glaube ich eher nicht" die Lacher auf ihrer Seite gehabt. Dann meinte sie zum Rapid-Anwalt: "Erhöhen sie noch ein bissl!" Das tat dieser nach erneuter Rücksprache auch: 6,5 Millionen Schilling brutto - aber damit sei der Plafond erreicht. Zudem forderte Rapid eine Aufteilung auf drei Budget-Jahre und einen offiziellen "Burgfrieden". Bis 22. Februar gibt es allerdings eine Widerrufsfrist. Fortsetzung also möglich.