Weltreise
Feldzug ohne Freunde
Christoph Lehermayr über die schwierige Position des französischen Präsidenten
Monsieur Hollande ist nicht zu beneiden. Frankreich verlangt von seinem Präsidenten nun Führung. Er, bisher nicht gerade als Gestalter oder gar Hasardeur bekannt, folgt und verspricht einen „gnadenlosen Krieg“ gegen den IS. Es ist der Versuch, dem Wahnsinn zu trotzen. Mit Härte, mit Tatkraft, mit Handeln. Klar, syrische Städte, in denen sich IS-Kämpfer verschanzen, lassen sich bombardieren. Ein Brüsseler Vorort, in dem die Terroristen tatsächlich lebten, schon weniger. Aber Hauptsache handeln. So tat es auch George W. Bush nach dem 11. September. Was damals folgte, waren die Kriege in Afghanistan und dem Irak. Sie kosteten sechs Billionen Dollar und 225.000 Menschen das Leben. Besser ist die Lage dennoch heute in keinem der beiden Länder. Ganz im Gegenteil. Erst die US-Intervention im Irak schuf die Grundlage, auf der die Terrormiliz des IS entstehen konnte.