Die Zunge gilt nämlich als "Schaufenster" des Verdauungstraktes. Soll heißen: Anhand der Beschaffenheit und Farbe der Zunge sind Sie in der Lage, Krankheiten zu erkennen. Meistens ist eine belegte Zunge harmlos, sie kann aber auch typisch für bestimmte Erkrankungen sein. Die Diagnose ist schwierig - deshalb überschätzen Sie Ihre eigene Diagnose nicht - nur ein Gang zum Arzt verschafft Ihnen Klarheit.
1. Die gesunde Zunge
Ihre Zunge ist blassrot und feucht? Außerdem können Sie sie gut bewegen und bei genauerem Hinsehen erkennen Sie einen dünnen, weißlichen Belag? Gratulation, genau sollte ein gesundes Geschmacksorgan aussehen. Der dünne Belag zeigt, dass der Magen seine Nahrung wunderbar verdaut hat.
2. Eine glatte, blasse Oberfläche
Normalerweise ist die Zungenoberfläche uneben. Wenn ihre glatt ist, könnte es ein Zeichen von Eisenmangel oder zuwenig Vitamin B12 im Körper sein.
3. Braun, schwarz verfärbte oder pelzige Zunge
Ein brauner oder fast schwarzer Zungenbelag kann als Nebenwirkung einer Antibiotikabehandlung oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente auftreten. Die Verfärbung kann aber auch einfach nur durch Ihr Mundwasser, Lebensmittel, Tabak oder Kaffee verursacht worden sein. Sollte es so aussehen, als ob feine Haare auf Ihrer Zunge wachsen, liegt es daran, dass Ihre Zungenpapillen gewachsen sind. Das ist meistens harmlos und liegt an Nahrungseinflüssen. Abhilfe schafft eine gründliche Mundhygiene. Die schwarze Zunge könnte auch ein Zeichen eines schwachen Immunsystems sein, das durch Diabetes hervorgerufen wurde.
4. Zu große Zunge
Wenn sich Ihre Zunge geschwollen oder größer anfühlt als sonst, könnte dies ein Zeichen von einer Schilddrüsenunterfunktion sein. Eine stark geschwollene Zunge weist auf eine sehr schnell eingetretene und lebensbedrohliche Allergie hin.
5. Rissige Zunge
Wenn Sie tiefe Furchen auf Ihrer Zunge entdecken, könnte es ein Zeichen einer Autoimmunerkrankung sein. Bei manchen sind verstärkte Falten in der Zunge einfach nur vererbt. Sehen Sie Zahnabdrücke oder einen ungleichmäßigen Belag ("Langkartenzunge"), könnte es aber auch einfach nur daran liegen, dass Sie in der Nacht Zähneknirschen oder -beißen.
6. Weißer Belag
Für eine weißliche Verfärbung der Zungenoberfläche gibt es viele Gründe. Der Belag entsteht aus abgestorbenen Zellen, Mikroorganismen und Nahrungsresten - wenn wir erkältet sind, tritt er häufiger auf. Er kann aber auch heißen, dass Sie Verdauungsstörungen haben oder an einer Pilzerkrankung leiden.
7. Pusteln
Die Ärzte sind sich nicht ganz einig darüber, woher diese nervigen, brennenden Pusteln kommen. Sie können vor allem dann auftreten, wenn wir uns zu selten die Zähne geputzt haben oder ein kranker Zahn zum Entzündungsherd mutiert. Vielleicht ernähren Sie sich aber auch falsch, essen zu wenig Vitamine oder Mineralstoffe. Versuchen Sie niemals, die Pustel aufzudrücken. Sie können sich eine Heilsalbe verschreiben lassen, Kamille- oder Salbeispülungen machen oder Nelkenöl darauf träufeln.
Wann Sie auf jeden Fall zum Arzt gehen sollten
Eine belegte Zunge gibt manchmal nicht nur ein pelziges Gefühl, sondern ist häufig auch Ursache für Mundgeruch. Solange Sie keine Krankheitssymptome haben, sollten Sie erst einige Tage abwarten, ehe Sie zum Arzt gehen. Bei Auffälligkeiten machen Sie einen Termin beim Zahn- oder Hausarzt aus.
Was Sie gegen Zungenbelag tun können
Beim Zähneputzen sollten Sie auch Ihrer Zunge etwas Aufmerksamkeit widmen und so gegen Mundgeruch vorbeugen. Kaufen Sie sich einen Zungenschaber oder einen Zungenreiniger. Essen Sie nicht nur weiche Kost, sondern auch etwas, dass Sie richtig kauen müssen. So reinigen Sie die Zunge auf natürliche Weise.
