Nach Zielpunkt-Insolvenz:
Was passiert mit Filialen?

229 Standorte werden frei: Wirtschaftberaterin rät zur Förderung des Einzelhandels

Das Feilschen um die 229 frei werdenden Filialen der insolventen Lebensmittelkette Zielpunkt hat bereits begonnen. Alle großen Lebensmittelhändler, von Rewe und Spar über Hofer und Lidl, haben bereits Grundsatzinteresse an einigen Standorten kundgetan.

von
Fakten - Nach Zielpunkt-Insolvenz:
Was passiert mit Filialen?

Offiziell ins Schaufenster gestellt hat der Zielpunkt-Masseverwalter, Anwalt Georg Freimüller, die 229 Filialen bereits. Man habe mit den Vorbereitungen zur Verwertung der Standorte begonnen, teilte Freimüller Ende letzter Woche mit. Dafür bleiben die Zielpunkt-Märkte bis Mitte Jänner 2016 offen.

Die Wirtschaftstrainerin und Beraterin Sabine M. Fischer, Inhaberin von Symfony Consulting, hingegen rät nun, den lokalen Einzelhandel zu fördern, anstatt diese Flächen an die marktbeherrschenden Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel weiter zu geben. "Es wäre wirtschaftlich belebend, sich für die Flächennutzung lokal/regional passende Alternativen zu überlegen", so Fischer. Die Insolvenz könnte eine neue Sichtweise ermöglichen. Klein- und Mittelbetriebe könnten belebt werden.

Alternative "Kommunikationsfläche"

Aber nicht nur kleinere Einzelhändler könnten die Flächen nutzen, sondern auch Bewohner des jeweiligen Grätzels. Beispielsweise als "Kommunikationsfläche" für Senioren-, Mütter-, Nachbarschafts- und sonstige Gesprächsrunden. Oder für Beratungen jeglicher Art. Schulen könnten mit Klassen unternehmerische Tätigkeiten erproben, schlägt Fischer vor. Bewohner könnten auch für einen bestimmten Zeitraum Regalflächen mieten, um Hausrat, Textilien oder Schuhe zu verkaufen, die nicht mehr gebraucht werden.

Politik, Verwaltung und Wirtschaft seien nun gefordert. Nutznießer derartiger Projekte wären die Gemeinden, deren Bewohner und lokale/regionale Unternehmen. Nach der Zielpunkt-Pleite sei sofort der Reflex erfolgt, schnell die arbeitslosen Zielpunkt-Mitarbeiter unterzubringen. Das sei zwar an sich eine richtige Option, die jedoch auch die Gefahr berge, dass weitere Konzentration im Handel erfolgen könnte, meinte Fischer.

Kommentare

Oberon
Oberon melden

Heute war ich wieder einmal in meiner Zielpunkt-Filiale einkaufen, aber das hätte ich mir sparen können, denn viele Regale gähnten leer vor sich hin. Wurst, Fleisch und Kuchen war nicht mehr vorhanden. Bei den Tiefkühlwaren muss man aufpassen, offensichtlich wird seit Monaten abgelaufene Ware noch schnell verscherbelt. In der Filiale hat's Endzeitstimmung...
Eigentlich wollte ich der ....

Oberon
Oberon melden

.... Kassiererin für ihre Zukunft alles Gute wünschen, aber sie hat mich nicht einmal ignoriert. Was soll's, seit ich dort einkaufe, hat sich das Personal nicht gerade vor Kundenfreundlichkeit überschlagen.

Seite 1 von 1