So wohnen die Österreicher

Häuser immer größer, Wohnungen kaum- Wohnfläche hängt mit Beruf zusammen

von Familie und Haus © Bild: Thinkstock/Matthias Straka

Innerhalb dieses Zeitraums ist die Zahl der Hauptwohnsitzwohnungen - dazu zählt die Statistik Austria sowohl Einfamilienhäuser als auch Wohnungen in Mehrparteienhäusern - um fast 10 Prozent auf 3,66 Millionen gestiegen. Die durchschnittliche Wohnfläche für Häuser lag 2011 bei 127,3 m2 (nach 121,6 m2 im Jahr 2001), für Wohnungen in Mehrparteiengebäuden bei 70,6 m2 (nach 69,3 m2 2001).

Wenig Wohnraum in Wien

Die größten Häuser gibt es mit einer Nutzfläche von im Schnitt 135 m2 in Oberösterreich, die kleinsten in Wien (111,1 m2). Auch bei den Wohnungen in Mehrparteienhäusern haben die Bewohner in Wien durchschnittlich am wenigsten Wohnraum (68,8 m2), am meisten Platz haben hier die Burgenländer (78,4 m2).

Beruf wirkt sich auf Wohnfläche aus

Auch der Beruf hat Auswirkungen auf die Wohnfläche. Die größten Wohnungen haben demnach Selbstständige (117,6 m2), gefolgt von Beamten (107,2 m2), Angestellten (96,7 m2) und Arbeitern (86,5 m2).

Von 2001 bis 2011 ist die Anzahl der Wohnungen und Häuser in allen Bundesländern gestiegen - auch in Kärnten, obwohl die Bevölkerungszahl dort abgenommen hat. Die größten Zuwächse gab es in Tirol (+14,7 Prozent) und Vorarlberg (+13,5 Prozent), da die Bevölkerung in den westlichen Bundesländern am stärksten gestiegen ist.

Mehr Einfamilienhäuser

In Österreichs Landschaft stehen immer mehr Einfamilienhäuser, aber noch stärker stieg die Zahl der Wohnungen in Mehrparteienhäusern (drei und mehr Wohnungen). Besonders die "Verhüttelung" rund um Städte schritt laut Statistik Austria zwischen 2001 und 2011 weiter voran. Jeder dritte Privathaushalt ist in einem Einfamilienhaus angesiedelt, vier von zehn Menschen wohnen im Einfamilienhaus.

Die Mehrheit der zusätzlichen Wohnungen wurde in diesem Jahrzehnt laut Registerzählung im mehrgeschoßigen Wohnbau geschaffen. In allen Bundesländern entfällt der überwiegende Teil der Zunahme an Hauptwohnsitzwohnungen zwischen 2001 und 2011 auf Häuser mit drei und mehr Wohnungen. Die Zahl der Hauptwohnsitzwohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern ist in dem Jahrzehnt um 5,8 Prozent (90.219 neue Wohnungen) gestiegen, jene in Wohngebäuden mit drei oder mehr Wohnungen um 14,2 Prozent (236.632 neue Wohnungen).

In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Wohngebäude mit drei und mehr Wohnungen stärker gestiegen als die Zahl der Ein- und Zweifamilienhäuser. In absoluten Zahlen führen letztere jedoch mit Abstand: In Österreich gibt es 1,727.129 Wohngebäude mit einer oder zwei Wohnungen, deren Zahl sich seit 2001 um rund 169.700 Gebäude erhöht hat (+10,9%). Demgegenüber stieg die Zahl der Mehrparteienhäuser (drei oder mehr Wohnungen) um 21,3 Prozent bzw. 43.300 Gebäude an.

Die Statistiker haben die "Hauptwohnsitzwohnungen" erfasst, die sich aus den klassischen "Wohnungen" in Mehrparteienhäusern und aus "Wohnungen" im Einfamilienhaus zusammensetzen. Demnach sind 33,0 Prozent aller 3,64 Millionen Hauptwohnsitzwohnungen in Einfamilienhäusern, in welchen 39,4 Prozent der Bevölkerung leben. 12,1 Prozent der "Hauptwohnsitzwohnungen" bzw. 12,9 Prozent der Bevölkerung entfallen auf bzw. wohnen in Zweifamilienhäusern.

Noch mehr Wohnungen in Mehrparteienhäusern

Demgegenüber befindet sich etwas mehr als die Hälfte der Hauptwohnsitzwohnungen in Mehrparteiengebäuden, also in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen. In diesen wohnt fast die Hälfte der Bevölkerung. Österreichweit sind 21,5 Prozent der Haushalte in Gebäuden mit drei bis zehn Wohnungen und 30,8 Prozent in Gebäuden mit elf und mehr Wohnungen angesiedelt.

Rund zwei von drei Wohngebäuden sind Einfamilienhäuser, wobei diese regional unterschiedlich verteilt sind. Im Bundesländervergleich ist der Anteil an Einfamilienhäusern im Burgenland am höchsten (81,9 Prozent), in Wien und Tirol am niedrigsten mit jeweils rund 51 Prozent. In den westlichen Bundesländern sind Wohngebäude mit zwei Wohnungen, also Zweifamilienhäuser, relativ häufig. So gibt es in Tirol 18,6 Prozent Zweifamilienhäuser, in Vorarlberg 15,0 Prozent, in Salzburg 17,6 und in Oberösterreich 19,2 Prozent. In Wien hat mehr als ein Fünftel der Gebäude (21,8 Prozent) mehr als zehn Wohnungen - im Burgenland nur 0,5 Prozent, in Niederösterreich nur 1,2 Prozent.

Dadurch ist die Wohnsituation je nach Bundesland unterschiedlich: Im Burgenland wohnen 72,3 Prozent der Bevölkerung im Einfamilienhaus, in Wien nur 8,9 Prozent. In Niederösterreich sind dies 58,1 Prozent, in der Steiermark 49,3 und in Kärnten 46,4 Prozent der Bevölkerung. In Wien ist das Zweifamilienhaus eine seltene Wohnform - nur 1,1 Prozent der Menschen wohnen in diesem.

Am 31.10.2011, dem Stichtag der Registerzählung, gab es in Österreich 2,191.280 Gebäude und 4.441.408 Wohnungen.

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