Mexiko scheiterte damit bereits zum sechsten Mal in Serie im WM-Achtelfinale. Zuletzt war man 1994 gegen Bulgarien (1:3 i.E.), 1998 gegen Deutschland (1:2), 2002 gegen die USA (0:2), 2006 gegen Argentinien (1:2 n.V.) und 2010 ebenfalls gegen Argentinien (1:3) auf der Strecke geblieben.
Taktisch geprägte erste Halbzeit
Die erste Halbzeit hatte relativ wenige Höhepunkte zu bieten. Beide Mannschaften standen tief und hofften, den Gegner dadurch aus der Reserve locken zu können. Erfolgreich war diese Taktik jedoch nicht, weder die Niederlande noch Mexiko ließen sich dazu hinreißen, die defensive Ordnung auch nur ein Stück weit aufzugeben.
Die Mexikaner kamen trotzdem zu einigen Möglichkeiten, weil bei ihnen im Gegensatz zu den Oranjes das Umschaltspiel besser funktionierte. Die Niederländer kamen hingegen offensiv überhaupt nicht zur Geltung, auch Arjen Robben war von den Mexikanern völlig abgemeldet. Ein einziges Mal kam der Bayern-Spieler gefährlich in den Strafraum, da hätte es aber auch Elfmeter geben müssen, nachdem er von Marquez am Fuß getroffen worden war (45'). Schiedsrichter Proenca entschied aber auf weiterspielen - ein Fehler.
Frühe Führung nach der Pause
Nach der Pause änderte sich das Spiel aber grundlegend. Verantwortlich dafür: Giovanni dos Santos. Der mexikanische Zehner nahm in der 48. Minute einen Ball etwa 20 Meter vor dem Tor mit der Brust an, ließ mit ein paar kurzen Schritten noch zwei Niederländer ins Leere laufen und zog perfekt ins lange Eck ab.
Danach reagierte van Gaal, brachte Depay für Verhaegh und stellte auf das oftmals geforderte 4-3-3 um. Mit Erfolg, nach der Umstellung wirkten die Oranjes deutlich gefährlicher und kamen immer wieder zu Strafraumszenen. In der 58. Minute wären die Bemühungen auch erstmals beinahe von Erfolg gekrönt worden: Robben flankt in den Strafraum, de Vrij nimmt den Ball volley, aber Ochoa bekommt seine Hände irgendwie noch rechtzeitig hoch und rettet via Innenstange.
Später Ausgleich
In der 74. Minute rettete Ochoa erneut, als Robben nach tollem Solo plötzlich frei vor dem Keeper auftauchte, in der 88. Minute war aber auch er chancenlos. Der eingewechselte Huntelaar legt nach einem Corner per Kopf nach hinten ab, wo Sneijder aus vollem Lauf heranrauscht und die Kugel zum Ausgleich in die Maschen donnert.
Und es kam noch schlimmer für die Mexikaner. In der 92. Minute zog Robben in den Strafraum, Marquez stellte den Fuß in den Weg und der Niederländer nahm die Einladung dankend an - Elfmeter. Huntelaar verwandelte eiskalt flach ins linke Eck und schoss sein Team damit ins Viertelfinale, wo der Sieger aus dem Abendspiel Costa Rica gegen Griechenland wartet - auch dieses Spiel gibt es ab 22.00 Uhr wie gewohnt im LIVE-Ticker auf NEWS.AT.
Reaktionen
Robin van Persie (Kapitän Niederlande) : "Das ist wieder unglaublich. Das war aber verdammt schwer. Wir müssen nun weitermachen wie bisher. Wir sind gut, ich glaube an uns."
Arjen Robben (Stürmer Niederlande) : "Es war heiß und schwierig, Mexiko hat eine richtig gute Mannschaft. Wenn man 0:1 zurückliegt, ist es immer schwierig. Aber wir haben gekämpft, alles versucht, guten Fußball gespielt und die Partie noch gedreht. Das war natürlich Wahnsinn. Das 4-3-3-System, das wir nach der Pause gespielt haben, sind wir gewohnt, darauf können wir immer zurückgreifen. Und auf einmal hat unser Spiel gut funktioniert."
Klaas-Jan Huntelaar (Stürmer Niederlande, 1 Tor) : "Es ist wunderschön, für sein Land so ein wichtiges Tor zu schießen. Ich wusste, dass es ein wichtiger Moment ist, aber ich war beim Elfmeter nicht nervös. Vor meiner Einwechslung musste ich noch schnell in die Kabine aufs Klo laufen, weil ich davor so viel getrunken hatte."
Louis van Gaal (Teamchef Niederlande) : "Die Spieler haben bis zur letzten Minute daran geglaubt. Wir waren auch körperlich bereit, das haben wir in den letzten Minuten bewiesen. Viele haben uns vor der WM ein frühes Ausscheiden prognostiziert, wieso sollten wir jetzt Favorit sein? Wir sind alle sehr bescheiden. Egal ob der Gegner im Viertelfinale Griechenland oder Costa Rica heißen wird, es wird ein schwieriges Spiel. Wenn sie schlechte Mannschaften wären, hätten sie es nicht so weit geschafft."
Miguel Herrera (Teamchef Mexiko) : "Ich denke, dass das ein ungerechtes Ergebnis war. Wir haben super gearbeitet und sind verdient in Führung gegangen. Unser Gegner hat hingegen lange Zeit gar nichts gemacht."
Kommentare
In der ersten Halbzeit hätte es Elfmeter geben müssen für Holland, der 2te war auch berechtigt also da ist kein Betrug bzw bei den Match gewesen, ein bissi informieren wäre Sinnvoll......
wo bitte war da ein betrüg dabei? normal hätte der schir schon in der 1Hz 11er pfeifen müssen....glaub du hast ein anderes match gesehen...
Gegen Shiedsrichter-Betrueger, wie Maradona, Toto, Ronaldo und Van Robben gibt es im Fussball leider kein Mittel, und keine oder zuwenig entruestete Fussball-Fans.
