Iban, der Schreckliche

Markus R. Leeb über den Personalabbau bei den Banken.

von Markus R. Leeb © Bild: NEWS/Katharina Stögmüller

Seit 1. August haben wir ihn, den Iban. Es handelt sich dabei um jene 20-stellige Kontonummer, die ab jetzt verpflichtend auf jeden Zahlschein einzutragen ist, wo früher Kontonummer und Bankleitzahl standen. Die „internationale Bankkontonummer“, was Iban übersetzt bedeutet, erleichtert die Überwachung des Zahlungsverkehrs ungemein. Die USA haben es übrigens angeregt und selbst nicht umgesetzt. Wir Europäer schon. Wozu der schrecklich lange Iban führen wird, zeigt folgende Episode. Der Kärntner Erfinder Hermann Zernatto hat den „IbanOgraf“ (www.ibanograf.com) entwickelt. Damit gestaltet man sich seinen für Zahlscheine passenden Iban-Stempel und spart sich das lästige Ausfüllen. Praktisch, mag man glauben.

»Online-Banking braucht weniger Bankpersonal«


Trotzdem reagierten Behörden, Vereine und Banken ablehnend. Nach vielen Anfragen erklärte sich der Chef der in Österreich zuständigen „Studiengesellschaft für Zusammenarbeit im Zahlungsverkehr“ dem Erfinder persönlich. Ein Stempel könnte schief aufgebracht werden und sei eher unnötig, weil die Banken ihre Kunden sowieso „ermutigen“, auf Online-Überweisungen und Lastschriften umzusteigen. Wie praktisch: Dafür braucht man kein Personal. Wer trotzdem arbeitsintensive Zahlscheine ausfüllt, den bestraft der 20-stellige Iban, der Schreckliche.

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