Wirbel um Haider-Buch

Bei den Freiheitlichen hat man es mit dem Urheberrecht nicht allzu genau genommen

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Kärnten - Wirbel um Haider-Buch

Wie News erfahren hat, kursierte kurz nach der Veröffentlichung des Werks eine Digitalversion davon innerhalb der FPK. Diese wurde per E-Mail verschickt. Wie man die PDF-Datei erhalten hat, ist unklar.

Landespartei rief zur Löschung auf

Petzner hat von dem Treiben jedenfalls bald Wind bekommen. „Wir haben das mit den Freiheitlichen in Kärnten besprochen“, erklärt der Autor. Das führte laut News-Informationen zu einem dringenden Aufruf der Landespartei: „Eine E-Mail mit dem Buch ‚Haiders Schatten’ als PDF Datei ist seit Anfang der Woche im Umlauf“, hieß es darin. „Da es sich hier um eine Urheberrechtsverletzung handelt, müssen wir euch eindringlich ersuchen, dieses Mail sowie die entsprechende PDF Datei des Buches umgehend zu löschen und nicht zu verwenden!“

Muss die FPK Schadenersatz zahlen? Ragger verneint das. „Bis dato gibt es keine Zahlungen“, meint Petzner. „Es hat sich auf den Verkauf nicht groß negativ ausgewirkt. Wir haben es bei der Löschungsaufforderung bewenden lassen.“

Ragger bestreitet Wissen über PDF-Datei

Peinlich für den Parteichef: Ragger ist nämlich von Brotberuf Rechtsanwalt. Er betont, dass ihm nicht bekannt gewesen sei, dass es eine PDF-Datei gegeben hat. Er würde das Buch übrigens nicht einmal aus Interesse lesen: „Lieber verbrenne ich es, wenn ich so ein Buch in der Hand hätte“, erklärt Ragger. Er wirft Petzner vor, auf Kosten eines Toten Geld verdienen zu wollen.

Petzner meint, er habe mit derartigen Reaktionen gerechnet. Manche würden glauben, dass ein Autor reich werde könnte. Das wäre allerdings nur bei Harry-Potter-Büchern der Fall. Im ersten Halbjahr 2016 will Petzner eine erste Abrechnung aus dem Buchverkauf veröffentlichen, „um den ersten Neidreflexen entgegenzutreten“.

Der 34-Jährige PR-Berater und Ex-Politiker ist zur Zeit übrigens gefragter Gast in Fernsehsendungen. Vor einigen Tagen interviewte ihn der MDR. Am 21. Oktober ist er Gast in der Schweizer Talk-Show „TalkTäglich“ des Regionalsender TeleZüri.

Kommentare

Die Kärntner FPÖ wird wahrscheinlich auch das Verbot von "Mein Kampf" anstrengen. Nach Ablauf der Schutzfrist (70 Jahre nach 1945), darf es wieder gedruckt werden. Wer verdient Geld mit dem toten Führer? Nach altem Nazi-Brauch würde Ragger nach eigener Aussage das Petznerbuch über Haider lieber verbrennen, als lesen. Was ist mit den Geschichtsbüchern, die naturgemäß auch von Toten handeln?

higgs70

Jo mei, Herr Ragger, die einen wollen auf Kosten eines Toten Geld verdienen, die anderen erfinden Tote, damit die eigne Partei Wahlen gewinnt. Hump und Dump oder Dump und Hump?

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