"Winnetou" Pierre Brice tot

Französischer Schauspieler starb mit 86 Jahren "in den Armen seiner Frau"

Als Apachenhäuptling "Winnetou" eroberte er Millionen Herzen - nun ist der französische Schauspieler Pierre Brice im Alter von 86 Jahren gestorben. Nach Angaben seines Managements erlag Brice am Samstagmorgen in einem Krankenhaus bei Paris den Folgen einer Lungenentzündung. Mit dem Filmklassiker "Der Schatz im Silbersee" (1962) war der Franzose damals über Nacht in Deutschland zum Star geworden.

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Filmheld - "Winnetou" Pierre Brice tot

Der Sprecher des Managements, Thomas Claassen, sagte AFP, Brice sei am Freitagabend mit hohem Fieber in die Klinik eingewiesen worden. Die Nacht über war er demnach nicht mehr ansprechbar. Am Morgen sei er noch einmal "kurz aufgewacht" und dann "in den Armen seiner Frau gestorben". Seine Frau Hella, eine Deutsche, war die ganze Zeit bei ihm.

Wollte schon lange nach Deutschland ziehen

Brice lebte zuletzt noch in seiner Heimat Frankreich, ungefähr 60 Kilometer von der französischen Hauptstadt entfernt. Schon lange hatte er aber Pläne, nach Deutschland zu ziehen. Dort verehren ganze Generationen den legendären Indianerhäuptling bis heute - zwei Mal erhielt er den Filmpreis Bambi, später sogar das Bundesverdienstkreuz. In seiner Heimat Frankreich blieb der Bretone hingegen Zeit seines Lebens weitgehend unbekannt.

Insgesamt spielte Brice in elf Filmen bis Ende der 60er Jahre den schweigsamen, aufrechten Indianerhäuptling. Er selbst hatte vor 1962 nach eigenem Bekunden noch nie etwas von dem Buchautor Karl May gehört. Spätere Rollen reichten nicht mehr an den Erfolg der "Winnteou"-Filme heran.

Beerdigung in Bayern

Brice soll nach Angaben seines Managements in Bayern beerdigt werden. Seine Erkrankung trat demnach "plötzlich" auf, gleichwohl hatte er in der jüngsten Vergangenheit bereits mit Nierensteinen zu kämpfen. Er musste deshalb im Mai ein Treffen mit Kollegen anlässlich des Jubiläums der TV-Serie "Ein Schloss am Wörthersee" absagen.

Die Schauspielerin Uschi Glas, die an der Seite von "Winnetou" in einem Film mitspielte, zeigte sich bestürzt über den Tod ihres französischen Kollegen. "Er hätte ruhig noch zehn Jahre dranhängen können", sagte sie der Onlineausgabe des "Focus". Der Tod des Schauspielers tue ihr "sehr leid - auch für seine Frau". Sie erinnere sich an ihn als einen "sehr fairen, kollegialen Schauspieler".

ORF-Programmänderung in memoriam

In memoriam Pierre Brice hat der ORF morgen, Sonntag, Nachmittag, sein Programm geändert: Um 14.50 Uhr zeigt ORF eins "Winnetou I" mit dem am Samstag in Paris gestorbenen Schauspieler in seiner Paraderolle als Apachen-Häuptling. Der ursprünglich vorgesehene Film "Johnny English" entfällt.

Pierre Brice wirkte in rund 40 Kinofilmen mit. Seine größten Erfolge hatte er vor allem mit der Darstellung der "Winnetou"-Figur in den Karl-May-Verfilmungen. "Winnetou I" entstand 1963 unter der Regie von Harald Reinl nach dem Buch von Karl May. In den Hauptrollen sind neben Brice als Winnetou Lex Barker als Old Shatterhand, Marie Versini als Nscho-Tschi, Mario Adorf als Santer und Ralf Wolter als Sam Hawkins zu sehen.

Karl-May-Spiele in Bad Segeberg trauern

Mit großer Betroffenheit haben die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg (Schleswig- Holstein) auf den Tod von Pierre Brice reagiert. "Er hat als Hauptdarsteller und Autor von 1988 bis 1991 die Grundlage für unsere heutigen Erfolge gelegt. Seine ganz besondere Aura hat das Bad Segeberger Publikum begeistert", sagte Geschäftsführerin Ute Thienel am Samstag.

Ein letztes Mal habe Pierre Brice 1999 als Regisseur am Kalkberg gearbeitet. Der französische Schauspieler war im Alter von 86 Jahren bei Paris gestorben.

Kommentare

oh mein gott... ein teil meiner kindheit ist für IMMER von uns gegangen. viel licht und liebe auf dem weg in die ewigen jagdgründe, mein herz weint.
danke winnetou, danke

annas

ein toller mann, ein echter franzose, ruhe in frieden

Manitiou sei seiner Seele gnädig und möge ihn in Frieden in die ewigen Jagdgründe eingehen lassen !

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