"Undine" als
Oper für Kinder

Albert Lortzings Werk märchenhaft schön und klar erzählt

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Wiener Staatsoper - "Undine" als
Oper für Kinder

Es ist der Direktion der Wiener Staatsoper nicht hoch genug anzurechnen, dass sie wieder Lortzing auf den Spielplan gesetzt hat. Der Schöpfer der deutschen Spieloper zählte bis in die Sechzigerjahre zu den meist gespielten Komponisten. Dann geriet einer der wichtigsten Vertreter der Romantik, der auch nicht unmaßgeblich für Richard Wagner war, in Vergessenheit. Wie wunderbar, wie vielschichtig in ihrer raffinierten Einfachheit die Partitur ist, lässt die kluge Bearbeitung von Tristan Schulze erkennen. Das vieraktige, drei Stunden währende Werk hat er auf eine Stunde gekürzt, das Orchester spielt in Kammermusikformation.

Das Märchen der Nixe Undine, die den Ritter Hugo liebt, erzählt von der Unvereinbarkeit verschiedener Kulturen und sozialer Klassen, von den Abgründen menschlicher Seele.

Klar und deutlich

Regisseur Alexander Medem erzählt das klar und ohne Deutereien. Agnes Hasun hat ihm dafür ein praktikables, ansehnliches Bühnenbild geschaffen. Eine Fischerhütte kann ohne großen Aufwand in ein Schloss verwandelt werden. Medem führt das Personal, Kinderchor inklusive, auf der Miniaturbühne im Zelt klug. Die Geschichte wirkt auch ohne gesprochene Dialoge.

Vom Premieren-Ensemble lässt sich nur Gutes berichten: Neben den fabelhaften Sopranistinnen Annika Gerhards (Undine) und Lydia Rathkolb (Bartalda) geben Carlos Osuna (Hugo), Tae-Joong Yang (Kühleborn) ihr Bestes und das ist nicht wenig. James Kryshak überzeugt durch seine Spielfreude, die kleinen Partien sind mit Il Hong und Bernhard Sengstschmid ordentlich besetzt.

Die nächsten Aufführungen

23., 25. und 28. April, am 1., 2., 4., 6., 9., 14. und 24. Mai, am 4., 11. und 13. Juni

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