Straßenstrich in Floridsdorf: Unterschriftenaktion gestartet

Beschwerdeflut: Bewohnerinnen auf Heimweg angesprochen: "Was kostest du?"

von Straßenstrich in Floridsdorf: Prostituierte winken einem Autofaher zu. © Bild: Joschi Tukzai/WIFF

Die Unterschriftenaktion werde gut angenommen. "Es herrscht rege Beteiligung", sagt Bezirksrat Hans Jörg Schimanek vom WIFF gegenüber NEWS.AT. Eine große Anzahl an Unterschriften sei bereits zusammen gekommen. Die gesammelten Unterschriften sollen letztendlich dem Wiener Gemeinderat präsentiert werden. "Floridsdorf muss wieder strichfrei werden", fordert Schimanek.

Straßenstrich in Floridsdorf: Das WIFF hat eine Unterschriftenaktion gestartet.
© WIFF Das WIFF ruft zur Unterschriftenaktion auf.

Bewohnerinnen von Freiern angesprochen

Mittlerweile habe sich der Straßenstrich von der Einzingergasse in Nebenstraßen, wie in die Autokaderstraße, verlagert. Doch das bringt laut Bezirksrat weitere Probleme mit sich. Denn die Autokaderstraße stellt für viele Anrainer den täglichen Hin- und Nachhauseweg von und zur Schnellbahnstation "Strebersdorf" darf. Vor allem Bewohnerinnen haben sich bereits darüber beschwert, dass Freier sie mit "Was kostet du?" angesprochen haben. "Täglich langen unzählige Beschwerden betroffener Mütter ein, die sich vor allem in den Abendstunden nicht mehr auf die Straße trauen", teilt der WIFF-Bezirksrat mit.

Geschäfte klagen über Situation

Nicht nur die Anrainer, auch die umliegenden Firmen und Geschäfte leiden unter dem Straßenstrich, wie ein betroffener Geschäftsführer im Gespräch mit NEWS.AT berichtet. "Die Prostituierten sind zuerst direkt vor unserem Geschäftseingang gestanden", sagt er. Für die Kundschaft sei das nicht zumutbar gewesen. Mittlerweile habe sich die Situation vor seinem Geschäft entspannt, da die Sexarbeiterinnen sich in eine andere Straße zurückgezogen haben. Glücklich sei kein Unternehmen in der Umgebung über den Straßenstrich. Bei der Unterschriftenaktion will der Geschäftsführer auf alle Fälle mitmachen, wie er versichert.

Straßenstrich in Floridsdorf: Prostituierte warten auf Freier.
© Joschi Tukzai/WIFF Der Straßenstrich von Strebersdorf.

WIFF-Bezirksrat Schimanek plädiert angesichts der Beschwerdeflut für eine Umlagerung der Prostitution in Laufhäuser, damit die Sexarbeiterinnen ihrem Gewerbe unter hygienischeren Bedingungen nachgehen können. Außerdem seien Kontrollen durch die Behörden so besser möglich.

SPÖ gegen Totalverbot

Während die Floridsdorfer ÖVP sich ebenfalls für die Laufhaus-Regelung stark macht, spricht sich die Bezirks-SPÖ gegen ein Straßenstrich-Verbot in Floridsdorf aus: "Auch ich möchte keinen Straßenstrich in Floridsdorf, jedoch handelt es sich beim Industriegebiet in Strebersdorf laut Flächenwidmungsplan nicht um Wohngebiet, daher ist Straßenprostitution dort gesetzlich möglich", teilt der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai mit. Er setzt stattdessen auf verstärkte Polizeipräsenz und eine zeitliche Begrenzung der Prostitution. Die Straßenprostitution soll künftig zu folgenden Terminen verboten sein:

  • Vom 1. November bis 28. (bzw. 29.) Februar, von 7 bis 19 Uhr
  • Vom 1. März bis 30. April und vom 1. bis 31. Oktober, von 6 bis 20 Uhr
  • Vom 1. Mai bis 30. September, von 6 bis 22 Uhr

Mit einer zeitlichen Beschränkung will sich die Partei WIFF nicht zufrieden geben. Das Industriegebiet sei längst kein Industrieviertel mehr, heißt es in einer Aussendung. Unter anderem seien hier eine Berufsschule für Kraftfahrzeugtechnik, ein Bio-Hofladen, die Volkshilfe Floridsdorf, ein Hallen-Flohmarkt, eine Karthalle und Obstgärten des Stifts Klosterneuburg vorhanden. Auch die Bezirks-ÖVP sieht die umliegenden Geschäfte und Betriebe mit Laufkundschaft beeinträchtigt. In unmittelbarer Nähe befinde sich zudem das gut besuchte Naherholungsgebietes Marchfeldkanal.

Ein Totalverbot ist allerdings laut SPÖ aus Sicht der Experten keine Lösung. "Selbst wenn die Prostitution dort verboten wird, findet diese weiterhin illegal statt", sagt Papai.

Kommentare

strizzi49 melden

Welches geistige Nackerpatzl hat in der Industriezone eine Berufsschule, einen Bio-Hofladen und einen Hallen-Flohmarkt genehmigt? Jetzt fehlen nur noch Wohnhäuser, wo sich die Bewohner dann aufregen, dass die Industrie dort zu laut ist! Und wenn heute einer ein Laufhaus bauen will, werden ihm doch jede Menge Prügel vor die Beine geworfen! Dann gibts halt den Straßen-Strich! Selber Schuld!

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Das ist ganz leicht zu beantworten. Alles inklusive Wohnhäusern war zuerst da, erst dann kam die Industrie. Es handelt sich um den Stadtrand. Klar soweit?

Neulich in 3. Wiener Gemeidnebezirk:
Laut stöhnend beglückte ein Freier im Hauseingang eine junge Frau. Wenig später kam die Polizei und verhörte die Dame und ließ der Mann laufen. Wozu haben wir gleich 10 FauenministerInnen?

wir haben ja eh soviel Arbeitslose !! lasst sie doch arbeiten !!!

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der Strassenstrich gehört komplett verboten! Die Prostitution gehört - wenn schon - dann in Bordelle, Laufhäuser wo man die Damen leichter überprüfen kann. Aus rein gesundheitlichen Gründen und aus Selbstschutz.

christian95 melden

Es sind nicht die Frauen, sonder IMMER die Männer die so etwas brauchen!

strizzi49 melden

Irrtum, mein Lieber! Es sind auch genug Frauen, die sowas bräuchten, aber das Angebot fehlt! Aber, was solls, bevor Männer bei uns Frauen und Mädchen vergewealtigen (siehe Indien), sollen sie zu einer Hure gehen! Was ist schlecht daran?

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