Geräumte Pizzeria Anarchia: Jetzt sprechen die Punks

Ex-Hausbesetzer: "Keine Fallen bei Hausräumung" - Besetzung gegen Eigentümer

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Wien - Geräumte Pizzeria Anarchia: Jetzt sprechen die Punks

Mehrere der Besetzter und auch ein Hund waren zu dem Medientermin in einem Kaffeehaus in der Nähe des von der Polizei geräumten Gebäudes in der Mühlfeldgasse 12 erschienen. Vier Vertreter - zwei Männer und zwei Frauen - stellten sich teilweise vermummt und hinter dunklen Sonnenbrillen getarnt den Fragen der Journalisten.

"Es ist eh Gott sei Dank Sommer"

"Für uns ist es nicht illegitim, in einem leeren Haus zu wohnen, das nicht benutzt wird", erläuterte einer der Männer auf die Frage, ob sie sich wieder ein ähnliches Objekt als Bleibe suchen würden. "Wir sind ein Verein zur Nutzung leer stehender Räume", fügte der zweite Aktivist hinzu. Die ehemaligen Besetzer treffen sich noch regelmäßig, sie wohnen derzeit aber an unterschiedlichen Orten. "Es ist eh Gott sei Dank Sommer", sagte eine der Frauen zur derzeitigen Wohnsituation.

Das "Projekt Pizza" habe bis zur Räumung gut funktioniert, wurde berichtete. Es habe Pizza gegen freie Spende gegeben, außerdem wurden Podiumsdiskussionen und Lesungen veranstaltet, auch eine Fahrradwerkstatt wurde eingerichtet. Die letzte verbliebene Mietpartei sei den Punks gegenüber immer positiv eingestellt gewesen, berichteten die Aktivisten. Die Mieterin habe die Hausbesetzter immer mit den Worten verteidigt: "Weil das alles meine Kinder sind."

Schikanen gegen Bewohner

Die Aktivisten berichteten auch von Schikanen gegen die zahlenden Bewohner im Haus. Es habe beispielsweise nächtliche Anrufe gegeben und die Gaszufuhr sei unangekündigt abgedreht worden. Der Besitzer "hat uns zwar geholt, mit seinem Verhalten gegenüber den Mietern aber dann einen Grund gegeben, länger zu bleiben", so ein Aktivist. Der Gebietsbetreuer habe sich für die Mieter eingesetzt. Dieser habe jedoch letztlich auch nicht verhindern können, dass fast alle ausgezogen sind.

"Keine Fallen"

"Es hat keine Fallen gegeben", wurde zur Räumung am vergangenen Montag festgehalten, "nur Barrikaden, die schwierig abzubauen waren." Die Aktivisten sagten außerdem, sie hätten keine Gewalt ausgeübt und sich widerstandslos von den Polizisten aus dem Haus führen lassen. "Wir haben das Beste aus der Situation gemacht", erklärte eine der Frauen. Die insgesamt 19 Besetzer, 15 Männer und vier Frauen, waren wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und versuchter schwerer Körperverletzung vorübergehend festgenommen worden.

Am kommenden Sonntag ist von den Aktivisten eine "Demo gegen Miete und Delogierungen, für die Nutzung leerer Räume und ein selbstbestimmtes Leben" geplant. Ort und Zeit werden noch auf der Webseite http://pizza.noblogs.org/ bekannt gegeben, hieß es.

Kommentare

Rumor13 melden

Was für ein Klassenkampf ?
Das sind linke Obezahrer die im Gulag ihre Ideologien ausleben sollten........

Denksport melden

Sehr bedenklich, wenn sie Arbeitslose/unwillige in ein russisches Straflager schicken würden, in denen unter anderem unzählige Kriegsgefangene gestorben sind.

Rumor13 melden

Ich würde sie auch zu den grünen Politikern nach Hause schicken ABER die nehmen sie ja nicht.........

turbogummiente melden

Ohne den Bericht zu lesen - verstehe ich den Beweggrund nicht, die Assis überhaupt zu Wort kommen zu lassen - sollen sie weiterhin WestBhf und rundherum alles verlumpen! Zur Kassa mit dem "Gfrast"!

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Warum sollte man die nicht zu Wort kommen lassen, schließlich wurden die instrumentalisiert für eine Vorgangsweise die mehr als unterirdisch ist, denn solche Mietervertreibungsaktionen sind ja im Großraum Wien nicht gar so selten und wenn man der Hausbesetzerszene angehört und vor den Karren gespannt wird kann man schon nach hinten ausschlagen. Und wenn ich mir als Vermieter Hausbesetzer ins Haus hole und mich dann wundere, dass die dann das Haus besetzen würde das wohl nicht für meine Intelligenz sprechen. Und die gerechte Strafe fürs Omaquälen wäre gewesen wenn die Mädels und Burschen juristisch gefinkelter gewesen wären und sich einen zinsfreien Dauervertrag erstritten hätten, was hätte ich gelacht.

Und ob die Assis oder Gfrast sind kann ich nicht beurteilen, spielt für mich aber keine Rolle, mein Problem an der ganzen Gschicht ist mehr, dass das unter Druck setzen alter Menschen die offenbar rechtlich nicht wehrhaft sind, ohne Konsequenzen bleibt.

echt befremdlich was hier drunter so alles zu lesen ist!

Klassenkampf inkl. entsprechendem Hass hat uns in den Abgrund des 20 JH mit hineingeführt!

Gruselig!

powervomland melden

Proletenkommentare! @conny 47 and friends! Wo, liebe Leute, soll man denn Geld verdienen als bei "Firmen" oder beim Staaat? Punks sind keine Arbeitgeber, wahrscheinlich alle beim AMS? Muß man sich etwa schämen, einen Porsche zu fahren? Eine wahnwitzige Welt aus eurer Sicht! Wer etwas leistet SOLL einen Porsche fahren, oder egal was! Wir sollten stolz sein auf Leute, die es zu etwas gebracht haben!

Denksport melden

was bedeutet das, "wer etwas leistet" ? Heißt das, dass jeder der keinen Porsche fährt, nichts leistet? Ja, die Hypo Chefs, die fahren sicher auch Porsche.

"Durchschnittliche Mieten sind z.B. für Politiker schon leistbar". Diese "Aktivisten" müssten nur Politikerinnen werden.
Wo "arbeiten" denn diese Leute, die jahrelang ein Haus besetzen können?

Gruslig
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"Durchschnittliche Mieten sind für uns nicht leistbar", sagte einer der Aktivisten bei einer Pressekonferenz.
Wie wärs denn einfach mal mit arbeiten gehen? Dann kann man sich auf jeden Fall auch eine Wohnung leisten, ob alleine oder als WG...

RSteinschlag melden

Genau! Alle Branchen bezahlen ja auch so tolle Gehälter das man sofort sich eine halbwegs angenehme Wohnung leisten kann. So etwas schreibt nur jemand der den Bezug zum Durchschnittseinkommen und zur Realität am Arbeitsmarkt längst verloren hat. Schön, das Sie genug verdienen... Gruselig ist ihre Meinung

Loonix melden

Auch Facharbeiter können sich Wohnungen nicht mehr leisten, wenn nicht auch die Frau arbeiten geht. Spekulanten und dadurch verbundene Mietpreis-, sowie Grundstückspreiserhöhungen machen ein leistbares Wohnen nicht mehr möglich. Spekulanten muss ein Riegel vorgeschoben werden. Aber leider verdienen sich auch so manche Politiker mit Spekulationen eine goldene Nase.

Retards melden

klar hat keiner was dagegen wenn ein paar dreckige punks die vermutlich in die wohnungen pissen drin wohnen zu lassen.Aber auch nur wenn das Haus danach abgerissen wird^^ geiles interview, ich lach mich kaputt.

conny10 melden

Mit diesen Gehältern, die von den Firmen bezahlt werden, kann sich doch kein junger Mensch eine Wohnung leisten. Hauptsache die kriegen ihren Kragen voll und kaufen sich einen Porsche nach dem anderen. Diese Sklaventreiber, hoffentlich frießt sie die Gier noch total auf.

bamsn
bamsn melden

die kommentare hier sind mal wieder typisch österreich :)

turbogummiente melden

Ohne den Bericht zu lesen - verstehe ich den Beweggrund nicht, die Assis überhaupt zu Wort kommen zu lassen - sollen sie weiterhin WestBhf und rundherum alles verlumpen! Zur Kassa mit dem "Gfrast"!

Freidenker melden

Würde mich interessieren wie die Räumung wohl in Russland ausgesehen hätte. Da hätten sich die "Assis" vermutlich schon beim Auftauchen der ersten Polizeisirene sofort aus dem Staub gemacht. Dort gäbe es bestimmt keine Interviews, sondern gleich ein paar Schläge und Zwangsarbeit. Arbeit scheuen die Assis wie Vampire das Feuer!

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