Chef von Nobel-Italiener soll
mit Kokain gedealt haben

Hat er seine Kundschaft auch mit Drogen versorgt? 50-Jähriger sitzt in U-Haft

von Eine Pizza wird zubereitet. © Bild: iStockphoto.com/carterdayne

Wie die Sprecherin des Straflandesgerichts, Christina Salzborn, am Mittwochnachmittag auf APA-Anfrage bestätigte, befindet sich der Gastronom mittlerweile in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er in den vergangenen Monaten mindestens 150 Gramm Kokain verkauft hat, sagte Behördensprecherin Nina Bussek.

Familienbetrieb: Auch Vater in Fall verwickelt

Damit dürfte es sich allerdings nur um die Spitze eines Eisbergs handeln. Laut Landespolizeidirektion Wien soll der Lokal-Betreiber im Keller regelmäßig 100 bis 200 Gramm Kokain bereit gehalten haben, wobei sein Vater den Nachschub organisiert haben soll. Dieser - ein gebürtiger Tscheche - ist einschlägig vorbestraft und verfügt angeblich über erstklassige, länderübergreifende Kontakte in der Suchtgift-Szene.

Bestellung per Telefon

Wie einem Polizeibericht zu entnehmen ist, soll der 50-Jährige seine Drogen-Geschäfte "mit äußerster Vorsicht" betrieben haben. Interessenten mussten im Lokal anrufen und sich erkundigen, ob der Chef anwesend sei. Sodann suchten sie den Italiener auf, nahmen Platz und warteten, bis der 50-Jährige auf der Bildfläche erschien, der dann in den Keller marschierte und seinen Kunden das Kokain übergab. Die Ermittler bescheinigen dem 50-Jährigen eine "typische und konspirative Vorgehensweise".

Dass der Gastronom, für den die Unschuldsvermutung gilt, mit seiner "Nebenbeschäftigung" gute Geschäfte gemacht haben dürfte, ergibt sich auch daraus, dass einer seiner Abnehmer einen eigenständigen Handel mit Kokain aufziehen konnte. Dieser - ein 44-Jähriger - soll in den vergangenen Jahren mindestens ein halbes Kilogramm verkauft haben, wobei er seine Deals in seiner Wohnung und in zwei in der Nähe gelegenen bekannten Kaffeehäusern am Alsergrund abwickelte. Der ebenfalls Anfang Dezember aus dem Verkehr gezogene 44-Jährige wurde vor wenigen Stunden auf Betreiben seines Verteidigers Philipp Wolm vom Straflandesgericht gegen gelindere Mittel aus der U-Haft entlassen. Dem Süchtigen wurden die Auflagen erteilt, sich einer Entzugstherapie zu unterziehen und einen Arbeitsplatz zu finden. Letzteres ist offenbar bereits geglückt - laut Wolm gibt es eine Zusage eines IT-Betriebs.

Kommentare

Oberon

Fazit: Auch in Nobelgaststätten werden Drogen verscherbelt. Glück hat, wer zu den Privilegierten gehört. Dem werden sie nur ganz sanft auf die Zehen steigen, denn - ein Unterschied muss sein...!

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