Mord im Lainzer Tiergarten
Auf spektakuläre Morde stößt man beim Rundgang durch das "dunkle Wien" in der Zwischenkriegszeit. Das Wiener Kriminalmuseum zeigt eindrucksvoll, wie zu dieser Zeit durch sogenannte Moulagen (Abformungen oder Nachbildungen von Körperteilen) Verbrechen aufgeklärt werden konnten.
Der wohl berühmtestes Fall dieser Zeit ist der Mord im Lainzer Tiergarten aus dem Jahr 1928: Über ein Jahr lang ist die Identität der Toten ungeklärt geblieben. Erst im Sommer 1929 wussten die Ermittler: Bei der verkohlten Leiche, die auch Schussverletzungen aufwies, handelt es sich um die wohlhabende Katharina Fellner. Gelöst werden konnte das Problem durch eine Moulage. Ein Zahnarzt hat die Nachbildung der Zahnbrücke im Wiener Kriminalmuseum entdeckt und diese Katharina Fellner zuordnen können. Ein Bekannter des Opfers, der ihr dabei helfen sollte, ihre Wertsachen zu Geld zu machen, wurde des Raubmordes verdächtigt. Letztendlich aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen.