93. Jägerball: Zünftiges Treiben
in der Wiener Hofburg

6.600 Besucher gingen tanzend auf die Pirsch

Wenn sich alljährlich wieder tausende Menschen in Wien in Dirndl und Tracht statt Frack und Abendkleid werfen - dann steht der Jägerball an. Montagabend war es bereits zum 93. Mal so weit, mehr als 6.600 Besucher gingen auf Einladung des "Grünen Kreuzes" bei der restlos ausverkauften Veranstaltung in der Hofburg, den Redoutensälen und der Spanischen Hofreitschule auf die Pirsch.

von Uwe Scheuch und Ehefrau Jutta während der Eröffnung am Montag, 27. Jänner 2014, anl. des Jägerballs in der Hofburg in Wien. © Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER

Die Patronanz hatte heuer das westliche Bundesland Vorarlberg übernommen, Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Jägerschaft reisten in die Bundeshauptstadt, angeführt von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Der Landesparteiobmann outete sich als "Nicht-Jäger" und war zum ersten Mal beim zünftigen Treiben in der Hofburg mit dabei. Für ihn sei die Jagd jedoch "in der Landesentwicklng von allergrößter Bedeutung", das "sollte man auch wertschätzen". Dass Vorarlberg die Patronanz übernommen hat, "macht ein wenig stolz", so Wallner.

Vorarlbergs Landesjägermeister Ernst Albrich wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass die 600 Kilometer, die das westlichste Bundesland von Wien trennen, eine gute Voraussetzung für ein gutes Verhältnis zueinander seien. Denn abgesehen von "nebensächlichen Schuldiskussionen" habe man ja auch vieles gemeinsam.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) beendete seine Ansprache mit "Büchse frei", ehe der Ball mit "Alles Walzer" eröffnet wurde. Für den Minister zählt der Jägerball neben dem Tirolerball und dem Boku-Ball zu den "drei wichtigsten Bällen". "Ich bin glaub ich schon 20 Mal beim Jägerball gewesen", sagte er der APA. "Ich bin selbst Jäger und stehe dazu. Ich komme aus einer Familie in der wir bis 1411 zurück Bauern und Jäger waren, das ist für mich ein wichtiger Teil meiner Familie, meiner Tradition und auch meiner Zukunft."

Für Tanzschulbesitzerin Yvonne Rueff ist der Jägerball "einer der schönsten Bälle", weil man hier "die Lockerheit, wenn man die Tracht anhat, live miterleben kann". Zudem müsse man die Jäger "auch schätzen", oft habe man ein falsches Bild, aber sie würden beispielsweise auch das "Wild füttern".

Scheuch begeisterter Jäger

Obwohl es am Jägerball "relativ leger" hergeht, "ist trotzdem jeder auf seine Art und Weise fesch angezogen, das taugt mir", sagte die ehemalige Miss Austria Christine Reiler. Die Medizinerin war selbst noch nicht auf der Jagd, hat allerdings den Jagdkurs absolviert, dann "kam der Turnus dazwischen", die Prüfung fehlt. Ein begeisterter Jäger wiederum ist der rechtskräftig verurteilte ehemalige freiheitliche Landesparteichef von Kärnten, Uwe Scheuch. "Meine Frau und ich jagen seit vielen Jahrzehnten, das ist etwas wunderschönes und ich bin überzeugt davon, 2014 wird ein erfolgreiches Jagdjahr werden", sagte Scheuch zur APA.

Unter die Gäste mischte sich auch Dompfarrer Toni Faber, der sich über tausende "junge Leute und Junggebleibene" freute. Was die Kirche mit der Jagd gemeinsam hat? "Tiefste Ehrfurcht vor der Schöpfung und vor den Tieren, vor artgerechte Haltung und weidgerechter Jagd", antwortete Faber, "wir haben sehr viel miteinander in Verbindung".

Hofreitschule in Landesfarben

Die Spanische Hofreitschule verwandelte sich in einen Vorarlberger Festsaal, geschmückt in den Landesfarben. Nach einer eigens gestalteten Eröffnung um 23.00 Uhr präsentierte sich das "Ländle" im Foyer der Winterreitschule mit kulinarischen Schmankerln. Insgesamt 15 verschiedene Orchester und Musikgruppen - darunter Jagdhornbläsergruppen aus Vorarlberg - sorgten beim Jägerball für eine Vielfalt an musikalischer Unterhaltung und ein zünftiges Treiben auf der Tanzfläche.

Strache, Weck und Pröll

Auf der Pirsch in der Hofburg waren unter anderem auch Schauspieler Peter Weck, der frühere Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, die frühere Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat und ihr Mann, Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly, Casinos-Austria-General Karl Stoss, der schwarze Ex-Vizekanzler Josef Pröll, ÖVP-Spitzenkandidat im EU-Wahlkampf Othmar Karas, der rote Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl sowie Thomas Schäfer-Elmayer.

Kommentare

Oh mein Gott, da war ein Ball und da waren auch einige von der FPÖ dabei. Warum waren den da keine Protestieren? Da bestand doch Verabredungsgefahr. Unglaublich, wie so ein Ball an einem spurlos vorbeigehen kann ohne das da Scheiben eingeschlagen werden und alles mögliche zerstört wird. Also die Sauerei muss eine andere werden

Dan dem OLG Graz und dem Justizministerium (Scheuch sitzt trotz bewiesener Korruption nicht) sieht man diesen Betrüger auf dem Jägerball.......Einfach nur noch widerlich!!!

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