Rekordhitze am Nordpol: Das
Wetter spielt weiter verrückt

Gigantisches Sturmsystem bringt Arktis wärmere Temperaturen als Südkalifornien

von Sturm über Island © Bild: istockphoto.com

Es ist ein Sturmsystem von historischen Ausmaßen und Werten: Was sich derzeit östlich von Grönland zusammenbraut und weiter nördlich zieht, könnte dem Nordpol Temperaturen von bis zu 50 Grad über den normalen Werten bescheren. Am derzeit 24 Stunden lang dunklen Pol wäre es dann wärmer als in Südkalifornien.

Eigentlich herrscht derzeit am Nordpol Winter mit minus 30 bis minus 40 Grad. Tatsächlich ist es aber zwei bis vier Grad warm. Entwickelt sich der Sturm weiter wie berechnet, könnte in den nächsten Tagen die Abweichung von 50 Grad erreicht werden, schreiben die Forscher des amerikanischen Wetterdienstes NOAA.

Niedrigerer Druck als in Hurrikan "Sandy"

Ihr globales Vorhersagemodell GFS zeigt ein Wettersystem bei Island, das mehrere hundert Kilometer lang ist. In seinem Höhepunkt am Mittwoch könnte der Sturm einen in dieser Gegend nie da gewesenen Wert von 920 Millibar erreichen. Zum Vergleich: Der verheerende Hurrikan Sandy in den USA hatte einen Tiefstwert von 940 Millibar.

Nordpol
© istockphoto.com Am Nordpol könnte es irre 50 Grad zu warm werden

Der Wintersturm wird von zwei riesigen Tiefdruckgebieten begleitet und transportiert jede Menge warmer Luft aus den Tropen bis in die Arktis. Winterstürme im Norden sind normal, aber nicht in dieser Stärke.

El Nino im Verdacht

Über die Gründe dieser Wetteranomalie sind sich die Modelle und Forscher nicht ganz einig. Das in diesem Jahr extreme Wetterphänomen El Niño im Pazifik könnte eine Rolle spielen, außerdem wärmere Meere und instabile Jet Streams, das sind globale Starkwindbänder in großer Höhe.

Über Island, schreibt die "Washington Post", werde Mittwoch ein "Monstersturm explodieren". Das zuletzt ohnehin schon reichlich mit Niederschlägen bedachte Großbritannien werde nochmals mehr Regen abbekommen. Im Norden Kanadas und in Sibirien werde es bis zu 20 Grad wärmer als sonst werden.

Dauerunwetter in Großbritannien

Bereits Mittwochfrüh hat eine neue Unwetterzone Großbritannien erreicht. Sturm "Frank" fegte zunächst über Nordirland hinweg. Rund 2.000 Häuser blieben ohne Strom, auf dem Flughafen in Belfast mussten zeitweise Flüge verschoben werden. Doch vor allem die bereits vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Nordengland sowie Teile von Schottland und Wales müssen sich auf weitere schwere Regenfälle gefasst machen - es wäre die dritte Hochwasserwelle in diesem Monat.

Nach tagelangem Regen ist in der Ortschaft Tadcaster in Yorkshire eine Brücke in den Fluss Wharfe eingestürzt. Zahlreiche Einwohner waren am Dienstagabend Augenzeugen des Unglücks. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Bauwerk war aber bereits Tage zuvor für den Verkehr gesperrt worden. Erst über Weihnachten hatten weite Landesteile im Norden Englands "Land unter" gemeldet, in Städten wie York und Leeds stand das Wasser zeitweise hüfthoch in den Straßen.

Mehrere Überschwemmungstote in den USA

Aber auch Teile der USA leiden unter schweren Überschwemmungen. Im Bundesstaat Missouri sind nach Angaben der Behörden mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten Menschen starben, als ihre Fahrzeuge auf überschwemmten Straßen von den Fluten mitgerissen wurden, wie die Behörden am Dienstag (Ortszeit) mitteilten.

Missouris Gouverneur Jay Nixon sprach von "historischen Überschwemmungen" und warnte vor einer weiteren Verschärfung der Lage. Besonders hart betroffen war die am Mississippi gelegene Kleinstadt West Alton bei St. Louis. Alle Einwohner mussten ihre Häuser verlassen, weil das Wasser des Flusses über die Dämme trat. Luftaufnahmen zeigten Häuser und Geschäfte, die im schlammigen Wasser standen.

Gouverneur Nixon mobilisierte die Nationalgarde, um die örtlichen Kräfte bei ihren Hilfseinsätzen zu unterstützen. Er warnte vor einer weiteren Verschärfung der Lage und verwies dabei auf die Vorhersagen von Experten. Dem Wetterdienst zufolge sollte der Pegel des Mississippi nochmals um bis zu 60 Zentimeter höher steigen als bei einem erst am Samstag aufgestellten neuen Rekord. Hunderte Straßen im Bundesstaat wurden für den Verkehr gesperrt. Nixon forderte die Autofahrer auf, Straßensperren nicht zu umfahren.

Die USA leiden seit Tagen unter schweren Unwettern mit Stürmen und Starkregen. Landesweit kamen inzwischen mindestens 49 Menschen ums Leben. Die Überschwemmungen in Missouri begannen am Sonntag, nachdem in einigen Teilen des Bundesstaates 250 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen war.

Kommentare

Roland Mösl

Auf Facebook mußte ich heute braunen Dreck aus meiner Liste entsorgen. Braunen Dreck im Sinne von den Koch Brüdern in den Arsch gekrochen.

Zuerst gab es natürich eine Erklärung, dass die einzige wirksame Maßnahme gegen den Klimawandel

Investitionslawine lostreten, Wirtschaftsboom auslösen

ist. Aber der Klimaleugner meinte dazu nur "Man solle endlich in Deutschland fracken"

Alex Axl
Alex Axl melden

Es gibt kein Klimawandel! Es gibt EISZEIT und HITZEPERIODEN und die steuert nicht der Mensch! Aber leider lässt sich das schlecht verkaufen und bringt kein Geld !

christian95 melden

Unter dem Titel "Klimawandel" kann man die Menschen noch höher abzocken und die freuen sich darüber auch noch. Niemand weiß wie unser Klima entsteht, niemand kann weder das Wetter 5 Tage voraussagen, geschweige wie sich das Klima entwickelt.

christian95 melden

Und Unwetter hat es schon immer gegeben.
(Jeder Weinbauer weiß, CO2 ist schwerer als Luft. Wie soll das schwerere Gas dann auf 10.000 km hinauf kommen und dort das Klima verändern?)

Wofgang Cernoch melden

https://www.youtube.com/watch?v=UatUDnFmNTY

Wofgang Cernoch melden

An christian95

Daß es CO2 in der Stratosphäre gibt, kann nicht bezweifelt werden, das ist durch diverse Messungen seit Jahrzehnten nachgewiesen.

christian95 melden

Ja, nur ein Vulkanausbruch kann CO2 so hoch schleudern. Vom Menschen verursachtes CO2 bleibt in Bodennähe.
Niemand hinterfragt welche Auswirkungen die immer größeren Schiffe auf die Meeresströmungen haben.

Wergznase melden

Wasser ist noch viel schwerer als CO2 und doch gibt es Wolken. Wie kommt das Wasser hinauf, wo es doch so schwer ist ?

Dem Laien sei gesagt, dass es neben der Energie auch die Entropie gibt. Diese bewirkt, dass der Zustand, in dem auch an sich schwerere Gase in oberen Schichten vorhanden sind, energetisch günstiger ist als die Trennung der Gase. Aus diesem Grunde kann man in Wohnungen auch Hautschuppen oben auf den Kästen finden, auch wenn man selbst nie auf dem Kasten gelegen hat und die Hautschuppen "eigentlich" nur von der Haut auf den Boden fallen dürften.

In Weinkellern sammelt sich auch nur jenes CO2 am Boden, das sich (noch) nicht mit der Luft durchmischen konnte. Nimmt man ein Gasgemisch kann man ewig warten - es wird sich nicht von selbst entmischen. So wie man auch beim Kaffee lange warten kann. Ist der Zucken erst einmal gelöst, setzt er sich auch nicht wieder am Boden ab.

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