Die weltgrößten Konzern-Übernahmen

Nach Mega-Deal von Pfizer und Allergan: Die teuersten "Giganten-Hochzeiten"

Die gestern angekündigte Hochzeit des Potenzmittel-Riesen Pfizer mit dem für sein Anti-Falten-Mittel bekannten Konzern Allergan ist die bisher größte Unternehmens-Fusion des Jahres 2015. Bisher wurde die Riege der größten Übernahmen aller Zeiten immer noch vom 203-Milliarden-Dollar-Kauf der deutschen Mannesmann AG durch die britische Vodafone angeführt (1999). Es folgt eine Übersicht der weltgrößten Konzern-Übernahmen.

von Konzern-Übernahmen © Bild: istockphoto.com/simon2579

1. Mannesmann und Vodafone

Wie eine Bombe schlug da am 14. November 1999 das feindliche Übernahmeangebot von Vodafone für den deutschen Konzern ein. Zweieinhalb Monate lang dauerte der Abwehrkampf von Mannesmann. Doch am Ende siegte Vodafone. Der teuerste Firmenzusammenschluss aller Zeiten im Wert von knapp 400 Mrd. DM (205 Mrd. Euro) war im Februar 1999 besiegelt worden.

2. AOL LLC und Time Warner

Die Transaktion hat einen Wert von rund 106 Mrd. Dollar (111,3 Mrd. Euro). Die Fusion macht AOL die enormen Medieninhalte des Time Warner-Konzerns zugänglich und eröffnet dem Medien-Branchenführer Time Warner die weltweiten AOL-Onlinedienste.

3. Pfizer und Allergan

Der Botox-Herstellers Allergan und der Viagra-Konzern Pfizer geben am 23. November 2015 bekannt, sich zum größten Pharmakonzern der Welt zusammenzuschließen. Das Volumen der Transaktion liegt bei rund 160 Milliarden US-Dollar. Pfizer verspricht sich durch den Zukauf zum einen eine breitere Produktpalette, aber vor allem auch steuerliche Vorteile. Um diese zu sichern, ist die Transaktion so gestaltet, dass Allergan mit dem steuerlich günstigeren Firmensitz in Irland formell den größeren Konzern aus New York kauft. Den Gewinn soll die Transaktion ab 2018 nach oben treiben.

4. Aktionäre und Philipp Morris

Philip Morris International wurde Ende März 2008 durch eine Ausgründung vom bisherigen Mutterkonzern Altria Group herausgelöst.

5. RFS Holdings und ABN-AMRO

In der europäischen Finanzbranche waren 2007 europaweit 281 Unternehmen von Übernahmen und Fusionen betroffen. Zwei Drittel aller Transaktionen fanden im Bankensektor statt. Darunter konnte man auch die größte finden - jene von ABN Amro durch die RFS Holding mit einem Volumen von 71,1 Mrd. Euro.

6. Pfizer und Warner-Lambert

Zur heutigen Größe stieg Pfizer unter anderem durch die Übernahme der Rivalen Warner-Lambert (2000) für gut 90 Mrd. Dollar und Pharmacia (2003) für 64 Mrd. Dollar auf. Der im US-Leitindex Dow Jones notierte Konzern beschäftigte zuletzt rund 85.000 Menschen.

7. Exxon Corp und Mobil Corp

Exxon und Mobil gingen am 30. November 1999 für 81 Mrd. Dollar zusammen. Die daraus entstandene Exxon Mobil Corporation, kurz ExxonMobil gilt als ein direkter Nachfolger der Standard Oil Company. Ihre Esso und Mobil Tochtergesellschaften in Deutschland wurden 2000 unter dem Dach der neugegründeten ExxonMobil Central Europe Holding GmbH mit Sitz in Hamburg zusammengeführt. Seit 2002 sind die Produktionsaktivitäten in der ExxonMobil Production Deutschland GmbH zusammengefasst.

8. Glaxo Wellcome und SmithKline Beecham

Fusionierten am 27. Dezember 2000 endgültig. Wert: 74 Mrd. Dollar. SmithKline Beecham beherrschte den Markt für Nikotin-Kaugummis und Nikotin-Pflaster mit den Markten Nicorette und NicoDerm, Glaxo besaß mit Zyban das einzige verschreibungspflichtige Produkt in diesem Bereich.

9. Royal Dutch und Shell Transport

Shell ließ sich den Kauf nach früheren Angaben 47 Mrd. Pfund (64,1 Mrd. Euro) in bar und in Aktien kosten. Das Geschäft soll Anfang 2016 perfekt gemacht werden. Auch nach dem Zusammenschluss werde es eine Reihe starker Konkurrenten auf dem Markt in Europa geben, so dass Shell nicht die Preise diktieren könne, teilte die oberste Wettbewerbsbehörde Europas zur Begründung mit. Der Konzern könne Konkurrenten auch nicht vom Zugang zu seinen Verflüssigungsanlagen und von seiner Transport-Infrastruktur in der Nordsee ausschließen.

10. AT&T Inc. und BellSouth

Der größte amerikanische Telekom-Konzern AT&T Inc. übernahm die US-Mobilfunkfirma Dobson Communications Corporation 2007 für 2,8 Milliarden Dollar (2,0 Mrd. Euro). AT&T ist in den USA der exklusive Mobilfunkpartner von Apple für das iPhone.

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