Die Weltbevölkerung wächst:
Das könnte die Zukunft bringen

7,44 Mrd. Menschen leben auf der Erde - wie viele sind es 2100 oder 2300?

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Fakten - Die Weltbevölkerung wächst:
Das könnte die Zukunft bringen

Wann die 8-Milliarden-Marke fällt

Im Frühjahr 2024 soll die Weltbevölkerung laut Prognose der UN (2015) die 8-Milliarden-Marke knacken, für 2030 sind 8,5 Milliarden vorhergesagt. Das größte Wachstum wird in Asien und Afrika erwartet. Bis zum Ende des Jahrhunderts - dem Jahr 2100 - leben schätzungsweise 11,21 Milliarden Menschen auf der Erde (siehe Grafiken). Männliche und weibliche Bewohner sollen sich bis 2100 ungefähr die Waage halten. Betrachtet man die UN-Zahlen, so ist die Geburtenrate weltweit seit 1965 rückläufig, die durchschnittliche Lebenserwartung und das Durchschnittsalter (Anzahl an älteren Personen) sind gestiegen - und werden nach UN-Berechnungen weiter steigen. Die Todesrate hat seit den 1960ern laufend abgenommen, soll jedoch ab 2030 wieder leicht steigen.

Dabei unterscheiden sich die demographischen Daten der einzelnen Länder beziehungsweise Regionen teilweise stark voneinander, teilte John Wilmoth, Leiter der UN-Bevölkerungsabteilung in einer aktuellen Aussendung mit. Das betrifft einerseits Wachstumsrate und Altersverteilung, andererseits die Fruchtbarkeitsrate. Während letztere in vielen Ländern - darunter Österreich - abgenommen hat und durchschnittlich bei rund 2 Kindern pro Frau liegt, ist die Rate beispielsweise in Afrika hoch geblieben. Dort bekommt eine Frau durchschnittlich 5 oder mehr Kinder.

In Österreich ändert sich die Bevölkerungsanzahl laut UN-Bericht nicht wesentlich: Der Höhepunkt wird für 2040 mit 8.894.000 Millionen Einwohnern vorhergesagt, danach sollen die Zahlen wieder sinken. 2100 wird es voraussichtlich 8.335.000 Millionen Österreicher geben.

So dicht leben wir beieinander

Die Zahl der Großstädte wird nach Angaben der Vereinten Nationen in den nächsten Jahrzehnten weiter rapide wachsen. Die Menschen rücken in den Ballungszentren also sehr wohl zusammen. Die urbane Bevölkerung soll bis 2030 von rund 4 Milliarden (2015) auf 5 Milliarden Menschen anwachsen. Weltweit wird die Bevölkerungsdichte (mittlere Berechnungsvariante) bis 2100 von rund 57 Menschen pro Quadratkilometer auf 86 ansteigen.

Vor allem in weniger entwickelten Ländern wie Afrika werden bis 2100 weit mehr Menschen wohnen, als bisher. In gut entwickelten Ländern stagniert die Bevölkerungsdichte teilweise sogar beziehungsweise nimmt ab. Für Österreich wurde bis zum Ende des Jahrhunderts sogar eine leichte Abnahme vorhergesagt. Stärkere Zunahmen soll es neben Afrika in Indien, China und teilweise in Europa - zum Beispiel Großbritannien - geben.

Ein weiterer Faktor ist die Migration. International gesehen ist die Zahl der Migranten in den letzten Jahren gestiegen: von 173 Millionen im Jahr 2000 auf 244 Millionen im Jahr 2015. Auch diese Bewegungen spielen eine Rolle, wenn es um Prognosen in Bezug auf die Weltbevölkerung geht.

Das sind die Ziele für 2030

Bereits am 25. September 2015 wurde angesichts des Bevölkerungswachstums auf dem UN-Gipfel in New York die "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" verabschiedet. Insgesamt 17 Hauptziele sind in dieser Vereinbarung festgehalten worden. Bis 2030 sollen vor allem Hunger und extreme Armut beseitigt werden. Weiters spielen unter anderem Lebensqualität, Beschäftigung, Klimawandel, Einkommen, Energie, Infrastruktur und Stadtentwicklung eine Rolle.

2300: Leben dann 36 Milliarden auf der Erde?

Wohl eher nicht. Experten sind der Meinung, dass eine derartige Bevölkerungsexplosion unwahrscheinlich ist. Dennoch hat die UN in einer Publikation aus dem Jahr 2004 eine stolze Bevölkerungszahl von 36,4 Milliarden prognostiziert - in einem Szenario, das hohe Werte (Geburtenrate, Lebenserwartung, etc.) annimmt. Insgesamt wurden 3 Szenarien beschrieben: ein hohes, ein mittleres und ein niedriges;

Am wahrscheinlichsten ist, dass ein gemäßigtes Szenario eintritt. Nach den mittleren UN-Berechnungswerten pendelt sich die Bevölkerungsrate im Jahr 2300 auf dem Wert von 2050 ein, also bei rund 9 Milliarden Menschen weltweit. Selbst wenn es viele unabwägbare Faktoren gibt, wie die Geburtenrate, internationale Migration, Sterblichkeitsrate und das Entstehen von neuen Nationen, halten die Experten diese Zahl für plausibel: Bevölkerungsforscher Timothy Dyson von der "London School of Economics" schrieb dazu 2004 in dem Bericht, dass seiner Ansicht nach die Fruchtbarkeitsrate unter dem erforderlichen Ersatz-Level bleiben werde. Daher würde die Bevölkerungszahl zurückgehen - wobei auch die Reduktion der Population durch gelegentliche Krisen eine Rolle spiele. "Die Weltbevölkerung wird 2300 wahrscheinlich weniger als 9 Milliarden betragen", folgerte Dyson.

Kommentare

AdLa melden

Gott sei Dank brauche ich mir über dieses Scenario keine Gedanken mehr machen !

neusiedlersee melden


Sins Sie sich sicher?


Wenn dann in 50.000 Jahren die Eiszeit kommt, wird sich das Problem von selbst lösen. Denn wer will sich schon fortpflanzen, wenn ihn dabei friert?
Es wird schon nicht so schlimm werden. Wir schaffen das auch noch.
Die Grünen haben sicher auch dafür einen Vorschlag.

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