Die Tötung sei mit der Politik der Vereinigten Staaten im Irak begründet worden. Der Mann war auf dem Video der Extremisten nicht zu erkennen. Vertreter der US-Sicherheitskräfte teilten mit, die Familie Maupins sei über das Video informiert worden. "Wir wissen aber nicht, ob es ihr Sohn ist oder nicht", sagte ein US-Vertreter. Maupin gehörte zu einer Gruppe von Geiseln, die zum Auftakt einer ganzen Serie von Entführungen am 9. April bei Bagdad verschleppt wurden. Er ist 20 Jahre alt. Auf dem Videoband war zu sehen, wie ein Bewaffneter auf einen Mann schießt, der nur von hinten zu sehen ist. Nach einem einzigen Schuss fällt das Opfer in ein Erdloch.
Maupin wäre bisherigen Erkenntnissen zufolge der zweite US-Bürger, der von irakischen Geiselnehmern getötet wurde. Mitte Mai war der 26-jährige Nick Berg, der offiziellen Angaben zufolge keine Verbindungen zum US-Militär hatte, von seinen Entführern vor laufender Kamera enthauptet worden. Auch eine italienische und eine südkoreanische Geisel wurden getötet.
Die Meldung schockte die Öffentlichkeit nur wenige Stunden nach der offiziellen Machtübergabe im Irak. Die US-geführte Koalition im Irak hatte am Montag die Souveränität zwei Tage früher als geplant an die Iraker übertragen. Unterdessen ist auch der neue US-Botschafter in Bagdad, Negroponte, in der irakischen Hauptstadt eingetroffen. Nachdem der bisherige US-Zivilverwalter Bremer den Irak verlassen hat, ist Negroponte der ranghöchste US-Vertreter in dem Land.
Im Irak werden seit Anfang Juni zwei weitere Türken von irakischen Aufständischen als Geiseln gehalten. Das geht aus einem Bild hervor, das eine türkische Nachrichtenagentur am Montag veröffentlichte. Wo es gemacht wurde war nicht klar. Die Entführer sind vermummt. Offenbar eine andere Gruppe Rebellen hält drei andere türkische Arbeiter fest und hat mit ihrer Ermordung gedroht. (apa)