Was wurde aus ... Katarina Witt?

Am Eis machte sie stets vollendete Figur, heute ist sie Markenbotschafterin für Witzfiguren

Am Eis machte sie stets vollendete Figur, heute ist sie Markenbotschafterin für Witzfiguren: Katarina Witt über ihren Job bei Disney - und ihr Motiv, für den Playboy abzulegen.

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Promis heute - Was wurde aus ... Katarina Witt?

NEWS: Frau Witt, nach Ihrer Profikarriere tourten Sie mit Eiskunstlaufshows zehn Jahre lang durch die USA, bevor Sie Ihre Eislaufschuhe an den Nagel hängten. Wie war dieses Gefühl damals?
Katarina Witt:
Der Entschluss aufzuhören, reifte in mir schon früher. Das Ende kam also nicht von einem Tag auf den anderen. Es war aber eine ungewohnte Situation. Denn ich war Leistungssportlerin, hatte mein tägliches Training und meine Routine. Aber ich wollte neue Dinge anpacken. Dafür musste ich ein Kapitel schließen, um neue zu öffnen. Jedenfalls fiel ich nicht in ein Loch. Denn ich hatte schon eine Menge an Projekten und Ideen.

NEWS: Und die gingen Sie dann gleich an?
Witt:
Nein, ich gönnte mir doch tatsächlich ein halbes Jahr Pause. Nur Zeit für mich zum Durchatmen. Das brauchte ich.

NEWS: Was machten Sie dann?
Witt:
Bei den Jedermann-Festspielen in Berlin, 2009, übernahm ich die Rolle der Buhlschaft. So eigenartig es klingen mag, aber das Theaterspielen ist dem Eiskunstlauf sehr nahe. Beides ist live. Und es machte enorm Spaß.

NEWS: 1988 zogen Sie sich für den Playboy aus. Bereuen Sie das aus heutiger Sicht?
Witt:
Nein, überhaupt nicht. Ich war damals am Gipfel meiner Profikarriere und trug mein Fell auch teuer zu Markte. Wir tourten mit der Eis-Show durch die USA, wurden im Privatjet geflogen, und ich drehte einen Film mit Robert De Niro. Da dachte ich: Ich kann es mir leisten zu provozieren. Das größte Kompliment erhielt ich von Frauen. Nicht wenige baten mich um ein Autogramm auf dem Heft und schenkten es ihren Männern.

NEWS: Plagten Sie nach der Eislauf-Karriere Existenzängste? Erzeugte das Druck?
Witt:
In den Neunzigerjahren konnte ich mich in den USA vor Engagements kaum retten. Dies verschaffte mir finanzielle Unabhängigkeit und damit auch berufliche Freiheit und Risikobereitschaft. Für eine Frau nicht ganz unwichtig.

NEWS: Was machen Sie heute?
Witt:
Unter anderem bin ich Markenbotschafterin der "Disney On Ice"-Show, die gerade in Deutschland lief. Wegen großer Nachfrage sind sieben Vorstellungen angehängt worden.

NEWS: eine Stiftung, die sich um körperlich beeinträchtigte Kinder kümmert. Warum?
Witt:
Ich hatte immer wieder Anfragen, da und dort bei Charity-Veranstaltungen mitzuwirken. Da wollte ich die Eigeninitiative ergreifen. In zehn Jahren haben wir fast 160 Projekte unterstützen können und damit vielen Kindern geholfen, ihr Leben mobiler zu bestreiten.

NEWS: Ein Ersatz dafür, dass Sie keine eigenen Kinder haben?
Witt:
Das ist privat. Aber ich habe ein erfülltes Privatleben und Kinder gibt's da ebenfalls.

NEWS: Sie werden heuer 50, sehen aber aus, als hätten Sie soeben Ihre aktive Karriere beendet. Wie geht das?
Witt:
Sie Charmeur! Das mag leichter aussehen als es ist. Denn ich bin ein Genussmensch. Daher muss ich höllisch aufpassen und meinen inneren Schweinehund überwinden. Auch um in die Abendkleider zu passen. Täglich schaffe ich es zwar nicht zum Training, versuche aber so oft als möglich zu joggen - ein harter Kampf.

Zur Person

Katarina Witt, 49, geboren in Berlin-Staaken, damals DDR. Nach ihrer Sportkarriere spielte sie neben Robert De Niro in "Ronin" mit, war Moderatorin und spielte am Theater die "Buhlschaft".

Eislauf-Göttin. Katarina Witt war zwischen 1983 und 1988 unschlagbar. Ihre eindrucksvolle Bilanz: Zwei Olympiasiege und vier Weltmeistertitel.

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