Die "Freunde bleiben"- Lüge

Warum es besser ist, in Beziehungen einen klaren Schlussstrich zu ziehen.

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Trennung - Die "Freunde bleiben"- Lüge

Mic hat im April eine Studie mit 1.802 Personen zu diesem Thema durchgeführt. Das Ergebnis: 42,4 Prozent der Teilnehmer zwischen 25 und 34 gaben an, nur selten mit ihrem Expartner befreundet geblieben zu sein. 27,5 Prozent sagten, die Freundschaft wäre erst möglich gewesen, nachdem ein gewisser Zeitraum vergangen ist. Daraus schließt das Magazin: Der Versuch, Freunde zu bleiben, ist vollkommen überbewertet. Denn wenn es für uns aus ist, ist es aus - und das auch laut auszusprechen, sei ein Zeichen von emotionaler Reife.

Abgesehen davon, dass es die meisten ohnehin nicht schaffen würden, die Beziehung zu einer Freundschaft zu transformieren, sprächen noch weitere Gründe dafür, es bei einer Trennung zu belassen:

Die Trennung hatte gute Gründe

Wie wir uns nach der Trennung verhalten, ist einer der besten Indikatoren dafür, ob es richtig war, sich voneinander zu trennen.

Eine Studie von 2010 zeigt: Je befriedigender die romantische Beziehungen war, desto besser stehen die Chancen dafür, dass das Paar nachher miteinander befreundet bleibt. Wenn Sie also nicht das Bedürfnis haben, befreundet zu bleiben, kann das für die Beziehung Bände sprechen - und rechtfertigen, warum Sie Schluss gemacht haben.

Das "Voneinander Loslassen" wird erschwert

Wenn man sich trennt, aber weiterhin den Kontakt hält, kommt der wichtige Prozess der Loslösung nicht so richtig in die Gänge. Im Gehirn passieren in der Liebe ähnliche physikalische Vorgänge wie beim Konsumieren von Drogen. Das bedeutet wiederum, die Gefühle nach einer Trennung können Entzugserscheinungen ähneln. Wer einen klaren Schlussstrich zieht, leidet zwar nicht unbedingt weniger wegen der Trennung, ist aber möglicherweise schneller darüber hinweg.

Gute Zwischenlösung

Die Mic-Studie ergab, dass 14,5 Prozent der Teilnehmer mit ihrem Ex zumindest auf sozialen Netzwerken wie Facebook miteinander befreundet bleiben. Das kann man zwar nicht mit einer Freundschaft "im echten Leben" vergleichen, aber der Impuls den Kontakt zu halten, auch wenn man mit diesem jemanden nicht mehr zusammen sein möchte, ist stark. Die meisten verhalten sich dann möglichst unauffällig und schauen in unregelmäßigen Abständen mit einem unschuldigen "Like" vorbei. Das ist wohl die moderne Auffassung von "Freunde bleiben": Eine richtige Freundschaft ist nicht drin, dafür wird öffentlich demonstriert "gute Bekannte" zu sein.

Und das ist vollkommen okay: Denn mit dem Ex befreundet zu bleiben ist nicht notwendigerweise ein Zeichen von Stärke oder Reife. Für immer getrennte Wege zu gehen kann man als ehrlichste Reflexion davon betrachten, was die Beziehung wirklich war. Und das kann das Loslassen ungemein erleichtern.

Kommentare

...Freunde bleiben - ist genau der Effekt, der dazu führt, dass sich ein Teil bemüßigt fühlt, ein Gericht mit unwahren Behauptungen zu beschäftigen ;)!

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