Radioaktiv vergiftete Zigaretten

Packungen wurden am Flughafen von Warschau beschlagnahmt

von Zigaretten in der Packung © Bild: Thinkstock/iStockphoto

Die Zigaretten in mutmaßlich gefälschter Verpackung trugen demnach deutsche oder polnische Steuerbanderolen. An und in den Packungen lagen mit Jod 125 radioaktiv verseuchte Metallplättchen, die zur Vergiftung der Zigaretten führten, wie es in dem Bericht weiter hieß. Zusätzlich seien die Deckel mit Strontium 90 verstrahlt gewesen. Interpol sei im August über den Fund informiert worden. Das deutsche Bundeskriminalamt leitete die Meldung an den Zoll weiter.

Überprüfung mit Geigerzählern

Ein Zollsprecher bestätigte der "Bild am Sonntag": "Um unsere Kontrollkräfte zu sensibilisieren, wurden bundesweit alle Zollämter über den kontaminierten Zigaretten-Fund informiert und gewarnt, damit die Kollegen bei Kontrollen in Deutschland auf den Fund ähnlicher radioaktiv verseuchter Metallstreifen vorbereitet sind und diese mit Geigerzählern überprüfen können."

Laut einem Strahlengutachten hätte das Rauchen der Zigaretten "schwere Gesundheitsschäden" wie die Verbrennung der Atemwege zur Folge gehabt. Ein sofortiger Tod wäre jedoch nicht zu erwarten gewesen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Kiste gehörte zum Gepäck eines Vietnamesen, der aus seinem Heimatland über Paris nach Warschau geflogen war. Den Ermittlern sagte der Mann demnach, er sei in Vietnam angesprochen worden, ob er das Paket mitnehmen und einer Kontaktperson in Polen übergeben könne.

Anschläge auf Einzelpersonen?

Ob die Zigaretten mit deutscher Steuer-Banderole für den deutschen Markt bestimmt waren, wissen die Behörden dem Bericht zufolge noch nicht. Nach dpa-Informationen wurde keine derart große Anzahl verseuchter Packungen gefunden, dass dies auf eine breit angelegte Anschlagsplanung schließen lässt. Eher könne es sich um eine gezielte Aktion gegen Einzelpersonen gehandelt haben.

Bei der polnischen Polizei ermittelt einem Zeitungsbericht zufolge die Abteilung für Terrorismus und Kapitalverbrechen. "Es gibt keine Erkenntnisse, dass solche kontaminierten Tabakwaren auch in Deutschland in Verkehr gebracht wurden", sagte eine Sprecherin des für den deutschen Zoll zuständigen Finanzministeriums am Sonntag.

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