Lernen von einem Unsterblichen

Heinz Sichrovsky zum Tod des großartigen Waldemar Kmentt

von Kultur - Lernen von einem Unsterblichen © Bild: NEWS/Herrgott Ricardo

Selbstverständlich waren der Dresdner Paul Schöffler, die Preußin Elisabeth Schwarzkopf, die in Bayern geborene Irmgard Seefried oder der Kroate Anton Dermota bedeutendste Kräfte des Wiener Mozart- Ensembles. Aber die Österreicher Hilde Güden, Erich Kunz, Eberhard Waechter und Waldemar Kmentt leuchteten in Augenhöhe dieser Unsterblichen. Das so entstehende künstlerische Einverständnis erbrachte beispielhafte Authentizität. Nie vergesse ich, wie Kmentt den Dichter E. T. A. Hoffmann gestaltete, den selbstverwüstenden Protagonisten aus „Hoffmanns Erzählungen“, belauert vom Teufel in der Gestalt des gleichrangigen Waechter. Der ingeniöse Sängerfinder Ioan Holender entdeckte und pflegte dann wieder österreichische Spitzenkräfte: Angelika Kirchschlager, Adrian Eröd, Daniela Fally, Elisabeth Kulman, Norbert Ernst … Solche Kräfte zu entwickeln und zu ermutigen, ehe sie sich für die Weltkarriere in alle Kontinente zerstreuen, ist eine der schönsten Aufgaben eines Intendanten.

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