Ans kurze Kabel gelegt

Plug-in-Hybrid: Die Batterie des VW Passat GTE lässt sich auch an der Steckdose laden

von Motor - Ans kurze Kabel gelegt © Bild: Hersteller

Plug-in-Hybrid lautet die akkurate Antwort der Techniker und Tüftler in den großen Automobilkonzernen auf die Herausforderungen, die künftige Abgas- und Verbrauchsgrenzen mit sich bringen. Denn wer mit ein paar Seideln Sprit hundert Kilometer weit kommen will, wird ohne zusätzliche Energiezufuhr – eben aus der Batterie – scheitern. Ganz besonders, wenn es gilt, ein Fahrzeug mit familientauglichen Abmessungen standesgemäß zu bewegen. Das schaffen normale Hybride, also Autos mit der Kombination aus Verbrennungs- plus Elektromotor, bisher recht ordentlich.

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Doch Plug-in-Hybride sind die Steigerungsstufe dieser Technik. Den Unterschied macht der Stecker. Volkswagen hat mit dem Passat GTE ein Modell im Portfolio, das gleich mehrere Talente unter seinem Blechkleid verbirgt: Er huldigt eben der Plug-in-Technik, die 9,9 kWh große Lithium- Ionen-Batterie für den 115 PS starken Elektromotor lädt sich nicht nur mithilfe des 1,4-Liter-Benzinmotors auf, sondern lässt sich auch an jeder Haushaltssteckdose mit Strom auftanken (Dauer: vier Stunden). Und fährt dann wieder, rein elektrisch, knapp 50 Kilometer weit – sofern man die Finger von Heizung respektive Klimaanlage lässt.

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Schließen sich beide Motoren zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen, ergibt das eine Kraftausbeute von 218 PS und beim Beschleunigen den großen Knall, denn dann sprintet der Passat los, als wäre er ein GTI und kein Kombi, wie in unserem Fall. Noch dazu ein serienmäßig ordentlich aufgemascherlter mit Leicht- metallfelgen, Lederlenkrad und blauer Ambientebeleuchtung im feinen Innenraum. Weit mehr als ein guter Grund, dem Passat GTE auf seine Elektrik zu fühlen.

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Elektrisch und lautlos geht es los. Auf Wunsch sogar ordentlich flott, denn der E-Motor packt von null an sein gesamtes Drehmoment aus. Allerdings kann man dann in der Anzeige am Armaturenbrett sehen, wie die Reichweite rapide sinkt. Also fahren wir mit einem Federfußerl zur ersten Rast. Die dauert dann ungewollt zwei Tage. Denn als wir die nächste Etappe, eine Überlandfahrt, angehen wollen und den Startknopf drücken, tut sich nichts. Null. Weder E- noch Benzinmotor lassen sich zum Leben erwecken. Frustrierende Diagnose des VW-Notdienstes: Marderbiss.

Die Schlussetappe nimmt der GTE im Hybridmodus in Angriff, sucht sich also automatisch die Gangart aus, die ihm am besten passt. Er macht das unauffällig, überlegen und fährt sich fast wie ein stinknormaler Passat auch. Aber an der Tankstelle können wir über die 1,7 Liter Normverbrauch nur schallend lachen.

DATEN
VW Passat GTE Variant Plug-in
Preis: € 49.220,–
Motor: 4 Zylinder, Turbobenziner, 1395 ccm
Leistung: 218 PS (160 kW)
Spitze: 225 km/h
0–100: 7,6 Sek.
Verbrauch: 6,8 l/100 km
Emission: 160 g CO2/km
Fazit: Wer ein grünes Gewissen und ein nettes Bankkonto hat, wird mit diesem Passat glücklich. Wer auf Riesen-E-Reichweite und Miniverbrauch zählt, kaum.

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