VW-Dieselskandal: 363.000
Autos in Österreich betroffen

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Von den weltweit insgesamt 11 Millionen Autos der verschiedenen Volkswagen-Konzernmarken, deren Abgasmessungen manipuliert wurden, sind auch 363.000 Autos in Österreich betroffen. Die Autobesitzer sollen bald schriftlich darüber informiert werden, dass "das Abgasverhalten ihres Fahrzeugs in Kürze nachgebessert werden kann", wie die Porsche-Holding in Österreich mitteilte.

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Fakten - VW-Dieselskandal: 363.000
Autos in Österreich betroffen

Der von VW präsentierte Aktionsplan sieht vor, dass die betroffenen Marken im Oktober den zuständigen Behörden technische Lösungen vorstellen. Die Kunden sollen in den nächsten Wochen und Monaten über eine "Servicemaßnahme" informiert werden, die sie für ihre Autos erhalten können.

Das Ausmaß, das der Abgasskandal bei Volkswagen annimmt, ist enorm. Millionen Fahrzeuge sind betroffen. Doch um welche Modelle genau geht es? Und wo überall zieht der Skandal seine Kreise? Hier die wichtigsten Fakten.

Welche Modelle sind betroffen?

Weltweit sind nach Angaben von VW rund 11 Millionen Fahrzeuge betroffen. 5 Millionen davon entfallen auf die Kernmarke VW, 2,1 Millionen auf die Tochter Audi. Allein in Österreich sind 62.000 Fahrzeuge der Marke Audi betroffen. Auf welche Marken und Modelle sich die übrigen 3,9 Millionen Fahrzeuge beziehen, ist noch unklar.

Welche Marken sind betroffen?

Der Motor wurde in etlichen Konzernmarken eingesetzt. Zahlen dazu gibt es bisher aber nur von der Kernmarke VW und von Audi. Skoda (1,2 Millionen Fahrzeuge) und Seat (etwa 700.000 Fahrzeuge) bestätigen, dass der Motor verbaut wurde. Auch bei leichten Nutzfahrzeugen soll das Aggregat eingesetzt worden sein.

Welche Motoren sind betroffen?

VW zufolge ist der Dieselmotor mit der konzerninternen Bezeichnung EA 189 von den Manipulationen betroffen. Er erfüllt die europäische Abgasnorm EU 5 und wird mit 1,6 oder 2,0 Litern Hubraum angeboten. Auch mit 1,2 Litern Hubraum gibt es EA-189-Motoren. Betroffen sind die Baujahre 2009 bis 2014. Hinweise auf weitere Motoren neben dem EA 189 gibt es bisher nicht. Neuwagen mit Motoren, die die strengere Abgasnorm EU 6 erfüllen, sind nicht betroffen.

Welche Märkte sind betroffen?

In den USA, wo der Skandal zu erst ruchbar wurde, geht es um rund 482.000 Autos, in Deutschland sind es nach Angaben des deutschen Verkehrsministers Alexander Dobrindt mindestens 2,8 Millionen Fahrzeuge. Die weiteren Märkte im Überblick:

  • Großbritannien: 1,2 Millionen
  • Frankreich: 950.000
  • Spanien: 680.000
  • Italien: 650.000
  • Belgien: 500.000
  • Österreich: 363.000
  • Mexiko: 32.000

Autos schlucken 40 % mehr Sprit als angegeben

Einmal mehr kritisiert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ), dass die Verbrauchsangaben der Autohersteller mit dem Praxisbetrieb nicht übereinstimmen. "Laut einer neuen Studie des Forschungsinstituts ICCT verbrauchen Neuwagen im Schnitt um 40 Prozent mehr Sprit als Herstellerangaben versprechen", so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen.

Der VCÖ fordert, dass die Hersteller die Modelle mit starken Abweichungen zurückrufen und nachrüsten, damit die angegebenen Verbrauchs- und Schadstoffwerte eingehalten werden. Zudem seien die Fahrtests, bei denen der Normverbrauch und der CO2-Ausstoß festgestellt werden, den realen Fahrbedingungen auf der Straße anzupassen.

Verkaufsstopp in Österreich kein Thema

Im Gegensatz zur Schweiz hat Österreich nicht vor, einen Verkaufsstopp von Dieselautos des VW-Konzerns zu erlassen. Einen solchen Alleingang könne sich ein EU-Land wie Österreich juristisch nicht leisten, die Schweiz agiere da in einem anderen Rechtsrahmen, sagte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums. Österreich setzte stattdessen auf eine enge Kooperation mit Deutschland.

Kommentare

Jeder, der seinen tatsächlichen Verbrauch mit den Angaben der Autohersteller vergleicht, wird erkennen, dass diese Werte manipuliert sind egal um welche Marke es sich handelt. Vielleicht wird die ständige Lügerei - auch in der Werbung - einmal diskutiert und die Unternehmen müssen für Falschangaben haften. Oder leben wir weiten mit verbalen Betrügereien?

Oliver-Berg
Oliver-Berg melden

Die Software zur Beimischung von Harnstoff liefert Bosch. Im Prinzip ist jeder Dieselmotor, der zusätzlich mit einem Harnstofftank, der nur in der Werkstatt wieder gefüllt werden kann mit der entsprechenden Motorsteuerung von Bosch verdächtig. Das trifft nicht nur Autos des VW-Konzerns, sondern viele europäische Dieselmodelle der Konkurrenz.

Sophie35 melden

Endlich jemand der Ahnung hat und erkennt, dass mit ziemlicher Sicherheit mehrere Marken betroffen sind. Diese Angelegenheit wird von den Medien wieder so lange ausgeschlachtet bis es wieder einen aktuelleren "Skandal" gibt. Bei den anderen "Nicht-VW Konzern Marken" passieren genauso Dinge die oft wirklich ins Geld gehen !

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