Vor 40 Jahren eroberten wir den Mond:
"Ein kleiner Schritt für einen Menschen ..."

"... aber ein großer Sprung für die Menschheit" Neil Armstrong betritt als erster Mensch den Mond<br>Verschwörungstheorien: Alles nur eine große Lüge?

Als erster Mensch auf dem Mond hat sich Neil Alden Armstrong vor 40 Jahren einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert. Am 20. Juli exakt um 21.17 Uhr MEZ setzte Pilot Buzz Aldrin die Landefähre "Eagle" der NASA-Raumsonde Apollo 11 sanft auf der Mondoberfläche ab. Kommandant Armstrong funkte die heute legendären Worte zur Erde: "The eagle has landed". Er betrat den staubigen Boden des Erdtrabanten - mit dem linken Fuß zuerst und zögerlich, als erwarte ihn eiskaltes Wasser. Mit der Monderoberung erfüllte Armstrong der Menschheit einen ihrer größten Träume. Sein Satz "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit" ist vielleicht der berühmteste des 20. Jahrhunderts. 500 Millionen Zuschauer weltweit verfolgten die Mondlandung gebannt vor dem Fernseher.

 Vor 40 Jahren eroberten wir den Mond:
"Ein kleiner Schritt für einen Menschen ..."

Gestartet war die "Columbia"-Rakete mit der Apollo-11-Kapsel am 16. Juli - "mit einer Feuersglut von 2.700 Grad Celsius im Hexenkessel der Triebwerke", schrieb der Schriftsteller Norman Mailer begeistert. Etwa 100 Stunden später trennte sich die Landefähre vom "Mutterschiff", zurück auf der "Columbia" blieb der dritte Astronaut Michael Collins. Während Armstrong und Buzz Aldrin - der wenig beachtete zweite Mann auf dem Mond - die US-Flagge ins Mondgestein rammten, Messgeräte aufstellten und mit federleichten Sprüngen durch die dünne Mond-Atmosphäre hüpften, umkreiste Collins weiter den Mond - der "einsamste Mensch der Welt", wie ein Kommentator meinte.

Nur kurze Mondvisite
Es war eine kurze Mondvisite, etwas mehr als zwei Stunden dauerte Armstrongs Besuch, sein Kollege war noch kürzer im Freien, dann mussten die beiden wieder in die Kapsel. 22 Kilogramm Mondgestein für wissenschaftliche Untersuchungen sammelten sie ein. Gut 21 Stunden nach ihrer Landung hob der "Eagle" wieder vom "Meer der Ruhe" ab, um wieder bei "Columbia" anzudocken. Am 24. Juli landete die Apollo-Kapsel im pazifischen Ozean.

Verschwörungstheorien leben weiter
Auch Verschwörungstheorien muss man mitunter ernst nehmen. Jede Woche einmal tritt Roger Launius, Chef-Historiker im Smithsonian Weltraum-Museum in Washington, vor das Publikum. Hinter ihm steht ein Modell der Mondlandefähre "Eagle". Vor ihm mehrere Zuhörer, viele lassen vor Erstaunen den Mund offen stehen. Die Sache mit der Mondlandung - alles nur Show, alles Lüge, das ganze Spektakel wurde in Wahrheit in einem Hollywood-Studio gedreht? Keine andere Verschwörungstheorie in den USA ist derart witzig und amüsant - und derart langlebig.

Die Landung auf dem Erdtrabanten war erst ein paar Monate her, da begannen die ersten Zweifel die Runde zu machen. "We never went to the Moon - America's Thirty Billion Dollar Swindle" (Wir sind niemals auf dem Mond gewesen - der 30 Milliarden Dollar Betrug), hieß das Buch, mit dem Bill Kaysing 1976 die Gerüchte so richtig in Schwung brachte. 2001 legte der TV-Sender "Fox News" mit einer längeren Sendung nach. Zeitweise schenkten über zehn Prozent der Amerikaner der "Mond-Lüge" Glauben. "Im Durchschnitt sind es auch heute noch sechs Prozent der Amerikaner", sagt Launius.

Alles nur Show und Lüge?
Als vermeintliche Beweise für den großen Bluff führen Kritiker immer die Sache mit der Fahne an: Nachdem Armstrong und Aldrin die Stars-and-Stripes ins Mondgestein gerammt hätten, habe die Fahne "im Wind geweht" - dabei gehe auf dem Mond kein Lüftchen. Gegenargument: Die Flagge sei durch die Vibrationen, als die Astronauten sie aufpflanzten, in Bewegung geraten. Dann ist da die Sache mit den "fehlenden Sternen": Warum seien auf den Aufnahmen der US-Weltraumbehörde NASA keine Sterne zu sehen gewesen? Antwort der NASA: Das Sternenlicht ist zu schwach, um bei normaler Belichtung auf den Bildern zu erscheinen - ein Phänomen, das jeder Fotograf auf Erden kennt. (apa/red)

Kommentare

Fotos der Apollo-Landeplätze Auf der NASA-Homepage gibts neue Fotos der LRO-Sonde, welche die Landeplätze der Apollo-Missionen fotografiert hat. Sind zwar noch nicht 100%, aber wenn das LRO auf der richtigen Umlaufbahn um den Mond ist, dann gibts sicher richtig gute Fotos von den am Mond verbliebenen Teile der Missionen.

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