Alena Gerber im Einsatz für rumänische Streunerhunde

Tötungen sollen verhindert werden: Model hilft beim Kastrieren

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© Video: NEWS.AT/Vier Pfoten

Die tierliebe 25-Jährige, selbst Hundebesitzerin, wurde durch "Vier Pfoten" auf das immense Leid vieler tausender Streunerhunde in Rumänien aufmerksam. Diese wurden in den letzten Monaten gefangen, unter schlimmsten Bedingungen in öffentlichen Tierheimen gehalten und grausam getötet. „Ich bin in Tränen ausgebrochen, als ich hörte und sah, was dort passiert”, erzählt Alena Gerber. „Das Leid der Hunde geht mir sehr ans Herz, und ich kann nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die sie auf so grausame Art töten. Deshalb will ich "Vier Pfoten" helfen. Jeder einzelne von uns kann etwas für den Tierschutz tun. ”

© © FOUR PAWS | Tibor Rauch Fotograf Alena Gerber hilft tatkräftig mit

Kastrationsprogramm gestartet

Alena Gerber gab in Pantelimon den offiziellen Startschuss für ein sechsmonatiges Kastrationsprogramm von Hunden in Privathaltung sowie von Streunerhunden in Gemeinden rund um Bukarest. Danach holten das Model und die Tierschützer in Pantelimon Hunde bei ihren Besitzern ab und fingen Streunerhunde ein, die sie gleich im Anschluss kastrierten, impften und chippten. Liebevoll kümmerte sich Alena Gerber um die vierbeinigen Patienten, die gerade aus der Narkose erwachten. „Allen frisch operierten Hunden geht es gut. Schon in morgen dürfen sie wieder nach Hause bzw. die Streuner zurück in ihre Reviere”, sagte Alena Gerber. „Ich bin glücklich, dass diese Hunde am Leben bleiben dürfen.”

"Vier Pfoten" hat mit der Stadtverwaltung von Pantelimon schriftlich vereinbart, dass kein Hund in Pantelimon getötet werden darf. Tierärztin und Projektleiterin Dr. Anca Tomescu lobte die Entscheidung des Bürgermeisters, das Streunerhundeproblem durch ein Kastrationsprogramm human und nachhaltig lösen zu wollen. „Ich freue mich sehr, dass Pantelimon mit uns zusammenarbeitet”, sagte Dr. Tomescu. „Wir hoffen, dass viele weitere Stadtverwaltungen sich Pantelimon zum Vorbild nehmen und mit uns zusammenarbeiten. Denn Töten ist keine Lösung.”

Strafen für Nicht-Kastration

Ab Januar 2015 tritt ein neues Gesetz in Kraft, demzufolge Besitzer nicht reinrassiger Hunde in Rumänien hohe Geldstrafen erwarten, wenn sie ihre Hunde nicht kastrieren, mikrochippen und registrieren lassen. Laut einer aktuellen Umfrage, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Mercury Research, besitzen 50 Prozent der Rumänen, also etwa 10 Millionen Menschen, mindestens einen Hund. Aber nur 26 Prozent von ihnen sind bereit, ihr Hunde kastrieren, mikrochippen und registrieren zu lassen. In ländlichen Gebieten hat ein Großteil der Haushalte (82 Prozent) einen Hund. „Dies könnte dazu führen, dass gerade auf dem Land Hunde von der ärmeren Bevölkerung in Massen ausgesetzt werden, was zur Folge hätte, dass sich die Anzahl der Streunerhunde schlagartig immens erhöhen würde”, erklärte Dr. Tomescu. „Vier Pfoten hat daher das Kastrationsprogramm ins Leben gerufen und bietet einkommensschwächeren Menschen kostenlose Kastration, Impfung und Mikrochipping ihrer Hunde an.”

Besuch im Tierheim

Alena Gerber besuchte auch das "Vier Pfoten"-Partnertierheim Speranta in Popesti Leordeni bei Bukarest. Über 600 Hunde leben dort und warten auf ein schönes Zuhause. Viele von ihnen wurden gequält und in letzter Minute von den Tierschützern vor der Tötung gerettet. Besonders berührte Alena das Schicksal einiger schwerst misshandelter Tiere. Zum Beispiel Shah: Der Rüde wurde im Alter von vier Monaten von seinem verantwortungslosen Besizter über einen vier Meter hohen Zaun geworfen und ist seitdem an den Hinterbeinen gelähmt. Oder Grivita: Unbekannte zertrümmerten ihre Schnauze. Nur mit viel Glück und aufgrund mehrerer komplizierter Operationen hat die Hündin überlebt. „Alle Hunde, die ich heute getroffen habe, waren so freundlich und sanftmütig. Sie verdienen ein schönes Zuhause bei lieben Menschen”, sagte Alena Gerber. „Das grausame Töten muss endlich aufhören!”

© © FOUR PAWS | Tibor Rauch Fotograf Alena Gerber im "Vier Pfoten"-Partnertierheim Speranta in Popesti

Massentötungen

Das rumänische Streunerhunde-Tötungsgesetz trat im Oktober 2013 in Kraft, und wenig später begannen die Massentötungen. "Vier Pfoten" leitete daraufhin rechtliche Schritte gegen das Gesetz ein. Am 20. Juni 2014 hob das Appellationsgericht per Beschluss die Anwendungsnormen des Tötungsgesetzes auf. Obwohl die Tötungen seitdem verboten sind, töten viele Städte, darunter auch Bukarest, illegal weiter. Allein in Bukarest wurden 16.000 Streunerhunde von der Stadt getötet, davon 8.000 illegal.

Kommentare

Habe eigene sehr schlechten Erfahrungen gemacht. In der südl.Hafenstadt Constanta am Schwarzen Meer ist es einfach schrecklich. Massenweisee wildlebende, gefährliche Hunde. Die vorbeigehenden Touristen werden mitunter von Hunden angefallen und niemand kümmert sich. Einheimische gehen einfach vorbei. Ich pers. hatte oft fürchterliche Angst. Kastration ja, aber die Gefährlichkeit der Hunde bleibt

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