Vidal verhindert ÖSV-Doppelsieg: Franzose gewinnt Kitz-Slalom vor Raich und Herbst!

Bei den 66. Hahnenkamm-Rennen ging damit nach Super G (Hermann Maier) und Abfahrt (Michael Walchhofer) auch die Kombination an Österreich. Drei heimische Sieger also, nur mit dem ersten ÖSV-Slalomsieg will es in der Olympiasaison einfach nicht klappen. Obwohl Seriensieger Giorgio Rocca erstmals die Segel streichen musste. Der Italiener verpasste nach einem Sturz im schwierig gesetzten ersten Durchgang die Final-Qualifikation klar.

Vidal verhinderten ersten ÖSV-Slalomsieg
Dafür stand diesmal Vidal dem ersten Erfolg im Weg. Der Franzose, der über vier Jahre nach seinem bis Sonntag einzigen Weltcupsieg (Kranjska Gora, 22. 12. 2001) erstmals erneut triumphierte, kehrt angesichts Olympia zu alter Stärke zurück. Vidal siegte mit blutendem Gesicht, nachdem er sich die Nase an einer Torstange angeschlagen hatte. Ein Beweis der Brutalität, mit der einmal mehr am Ganslern um den Sieg gekämpft wurde. Während sich der Sieger selbst nicht so ganz erklären konnte, was in den vergangenen Jahren mit ihm los gewesen war, hatte auch Herbst Mühe, Platz zwei zu begreifen.

Der 27-jährige Salzburger, der vor dieser Saison aus dem ÖSV-Kader geflogen war, fuhr vor den Augen des fünfmaligen Kitz-Siegers Ingemar Stenmark erstmals auf's Weltcup-Podest und sogar nur hauchdünn am ersten Sieg vorbei. "Der absolute Hammer. Ein Wahnsinnsgefühl, das muss ich erst mal verarbeiten", gab sich der Unkener fassungslos. Damit hat er den Olympia-Startplatz so gut wie sicher. "Sicher eine gute Basis. Aber jetzt freu ich mich erst mal auf Schladming", gab sich Herbst zurückhaltend.

Deutlicher Aufwärtstrend bei Slalom-Truppe
Auch wenn der sechste Saisonslalom keinen ÖSV-Sieg brachte, war in Kitzbühel doch ein deutlicher Aufwärtstrend der zuletzt kriselnden Slalom-Truppe zu erkennen. Mit Herbst, Raich und Rainer Schönfelder (5.) kamen drei in die Top-Fünf, was auch Schönfelder jubeln ließ. "Ich habe endlich den passenden Ski zum neuen Schuh. Meine Firma (Fischer, Anm.) hat ihn innerhalb von 24 Stunden gebaut, jetzt bin ich wieder konkurrenzfähig", sagte der Kärntner. "Eng" wird es hingegen für Vorjahressieger Manfred Pranger sowie Mario Matt. Beide schieden trotz "Sicherheitstaktik" im zweiten Durchgang aus.

Raich, nach Lauf eins erster Verfolger von Vidal, unternahm letztlich keinen hundertprozentigen Versuch auf den Slalomsieg. "Irgendwie fährt die Kombi schon im Kopf mit", gestand der Pitztaler. 160 Weltcuppunkte und die überlegene Weltcup-Führung (+188) vor dem im (Kombi-)Slalom ausgeschiedenen Walchhofer sowie 55.000 Euro Preisgeld allein am Sonntag, das war mehr als ein Trost für den Tiroler. "Außerdem darf ich mich jetzt erstmals Hahnenkamm-Sieger nennen. Das freut mich besonders", so Raich.

Einen bemerkenswerten Rekord stellte Jure Kosir auf. Der 33-jährige Slowene kam auch bei seinem 15. und wohl letzten Slalom-Auftritt in Kitzbühel in die Punkteränge.

U.a. nicht für den zweiten Lauf qualifiziert: Andreas Omminger (32.) Alexander Koll (36.) Kurt Engl (38.) Romed Baumann (44./alle AUT) Giorgio Rocca (60./ITA) Ausgeschieden: Im zweiten Lauf: Manfred Pranger, Mario Matt (beide AUT) Im ersten Lauf, u.a.: Michael Walchhofer, Christoph Dreier, Patrick Bechter (alle AUT), Andre Myhrer, Martin Hansson (beide SWE), Didier Defago, Silvan Zurbriggen (beide SUI), Michael Janyk (CAN), Pierrick Bourgeat (FRA)

(apa/red)