Versicherungs-Deal: Fusion von Generali und Interunfall per 1.September fixiert

Marke Interunfall weg - keine Änderungen für Kunden Bis Jahresende 150 neue Kundenbetreuer

Nun ist es amtlich! Per 1. September entsteht Österreichs größte Versicherung. Die beiden bisherigen Konkurrenten Generali und Interunfall fusionieren. Die Marke Interunfall wird verschwinden. Bis Jahresende werden weitere 150 Mitarbeiter für die Kundenbetreuung aufgenommen. Die Filialen werden umgestaltet.

Mit der per 1. September 2004 abgeschlossenen gesellschaftsrechtlichen Zusammenführung von Generali und Interunfall Versicherung verschwindet die Marke Interunfall vom österreichischen Markt. Durch die Zusammenführung der beiden größten Versicherungstöchter der börsenotierten Generali Holding Vienna entsteht die größte Versicherungsgesellschaft in Österreich. Bis Jahresende werden zusätzlich 150 neue Berater aufgenommen, kündigten Generali Vienna-Chef Dietrich Karner und Österreich-Chef Hans Peer am Montagabend vor Journalisten an.

4.900 Mitarbeiter in 150 Geschäftsstellen
Die fusionierte Gesellschaft hat ein Prämienaufkommen von 1,9 Mrd. Euro, 2 Millionen Kunden, 150 Geschäftsstellen und 4.900 Mitarbeiter. Die Kapitalanlagen belaufen sich auf 6,61 Mrd. Euro. Der Marktanteil laut Versicherungsverbands-Statistik 2003 liegt bei 14,3 Prozent. Die Wiener Städtische Versicherung kommt auf einen Marktanteil von 13,14 Prozent, die UNIQA Personenversicherung auf 8,57 Prozent.

Keine Änderungen für Interunfall-Kunden
Für die rund 770.000 Interunfall-Kunden ändert sich nichts, betonte Peer. Die Versicherungsverträge bleiben unverändert aufrecht und werden von der Generali inhaltlich und rechtlich übernommen. Ein Ersatz der vorhandenen Polizzendokumente ist nicht erforderlich. Die Betreuung erfolgt weiterhin durch den bekannten Berater.

150 neue Jobs entstehen
Die Generali wolle ihre Serviceorientierung intensivieren. Kundenservice spiele sich bei der Generali "hautnah vor Ort ab und nicht in einem anonymen zentralen Call Center", so Peer. Für die Kunden werde aber dennoch zusätzlich zum 24-Stunden-Schadenservice eine rund um die Uhr verfügbare Service-Line für Informationen zu Versicherungsverträgen eingerichtet. Derzeit sind rund 3.000 angestellte Außendienstmitarbeiter für die Generali in Österreich tätig. Bis Jahresende werden weitere 150 Mitarbeiter für die Kundenbetreuung aufgenommen.

Der Löwe als Markenzeichen
Die Geschäftsstellen werden mit einem neuen "Outfit" versehen, die Generali wird ab morgen österreichweit nur mehr unter dem "Löwen-Logo" in Erscheinung treten. Im Auftritt verstärkt wird auch das Allfinanz-Konzept durch die Aufschrift "Generali-Versicherung-Bank" auf allen Geschäftsstellen.

Neuer Generali-Chef mit Jahresbeginn
Mit der nun abgeschlossenen Integration der Interunfall könne er seinem Nachfolger eine geordnete Gruppe übergeben, sagte der scheidende Generali Österreich-Chef Dietrich Karner. Per Jahresbeginn 2005 wird wie berichtet Karl Stoss neuer Chef der Generali-Gruppe Vienna. Sein Nachfolger könne sich auf den Markt konzentrieren, die Umstrukturierung in Österreich sei abgeschlossen. Die Generali Vienna sei nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre nun gut aufgestellt.

Gleiche Zielgruppen - Fusion als Lösung
Bei der Integration der im Jahr 1991 mehrheitlich erworbenen Interunfall Versicherung habe man eine "sanfte Vorgangsweise" bevorzugt, so Karner. Es sei sinnvoll gewesen die operativen Gesellschaften "Schritt für Schritt" zusammenzuführen. Geprüft worden sei zwischenzeitlich auch, die Marke Interunfall für eine Direktversicherung zu nutzen. Allerdings sei man zu dem Schluss gekommen, dass mit einer Direktversicherung in Österreich praktisch kein Geschäft zu machen sei. Ein Parallellaufen der beiden Marken sei nicht mehr sinnvoll gewesen, so Karner zur Fusion, bei der die Generali Versicherung die aufnehmende Gesellschaft ist. Man habe es sich auch nicht mehr leisten wollen. Beide Versicherungen hätten dieselben Zielgruppen gehabt.

Die unmittelbaren Umstellungskosten bezifferte die Generali mit 2 Mio. Euro. Gespart werden könnten etwa durch den Wegfall der Werbung für eine zweite Marke jährlich rund 5 Mio. Euro, so Peer. (apa)