Links- oder Mittelstreifenfahrer gehen selbst meist kein Risiko ein. Sie provozieren aber bei anderen Autofahrern aggressives Verhalten wie Drängeln, verbotenes Rechtsüberholen und lösen Stress aus. Obwohl neun von zehn befragten Österreichern das Rechtsfahrtgebot auf Autobahnen kennen, gaben zwei Drittel zu, zumindest gelegentlich selbst links zu fahren. "Linksfahren ist mit Sicherheit gefährlich", sagte Josef Fiala, Geschäftsführer der Asfinag Service Gesellschaft, bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien. Er sprach sich dafür aus, dass ausreichend Abstand gehalten und rechts gefahren werden soll.
Strafe: 21 Euro
"Die übliche Strafe bei Verstößen gegen das Rechtsfahrgebot ist ein Organmandat mit 21 Euro", sagte Wolfgang Berger vom Institut für Verkehrswesen der Universität für Bodenkultur. Zumindest diese Strafe könnte jedoch noch steigen, im Juli wurde die Obergrenze für Organmandate von 36 auf 90 Euro hinaufgesetzt, bisher hat nur das Bundesland Wien einen neuen Organstrafenkatalog erlassen.
Generell gebe es für Linksfahrer "moderate Strafen", sagte ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer. So reicht der Verwaltungsstrafrahmen bis zu 726 Euro. Hoffer führte aus, dass "gedankenlose Linksfahrer" im Gegensatz zu Dränglern über "kein Aggressionspotenzial" verfügen. In der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist das Rechtsfahrgebot unscharf definiert. Auf Freilandstraßen hat ein Fahrzeuglenker so weit rechts zu fahren, wie ihm das zumutbar ist, erläuterte Hoffer. Und Zumutbarkeit ist natürlich subjektiv, ergänzte Berger.
"Linksfahren als Auslöser für Unfälle ist nicht erfassbar", so Berger. Zumindest zu den Strafen gibt es dennoch Zahlen: So wurden von Jänner bis August allein in Niederösterreich 3.500 Amtshandlungen wegen Linksfahrens erfasst, die Anzeigen erfolgten "oft in Verbindung mit anderen Delikten", sagte Berger.
Insgesamt wurden bei der umfangreichen Studie zum Phänomen Linksfahren auf mehrstreifigen Richtungsfahrbahnen, durchgeführt von der Universität für Bodenkultur und dem ÖAMTC mit Vertiefungsinterviews, Raststättenerhebung und Fokusgruppen drei Typen von Linksfahrern festgemacht:
Hohes Risiko
Aktive Linksfahrer bzw. Linksdrängler wollen zügig und ungehindert vorankommen und gehen durch dichtes Auffahren ein hohes Risiko ein, sie fahren aktiv und schnell auf dem linken Fahrstreifen. In diese Gruppe gehören eher Männer, Personen mittleren Alters, Vielfahrer sowie Lenker, die beruflich unterwegs sind und auch leistungsstarke Autos steuern.
Der passive Linksfahrer bzw. Linksbremser beobachten das Drängeln und Rechtsüberholen häufiger, tun es aber selbst seltener. Sie sind spürbar unter der möglichen Geschwindigkeit unterwegs. Hierzu gehören eher Frauen sowie jüngere und ältere Personen, Lenker mit wenig Fahrpraxis und Personen, die privat unterwegs sind. Sie handeln oftmals aus Bequemlichkeit oder Unsicherheit, ohne böse Absicht, erläuterte Berger.
Rücksicht stört weniger
Die dritte Gruppe umfasst den Sonderfall Linksausweichen im Bereich von Autobahnauffahrten. Hier handeln Lenker aus Rücksicht, um auffahrenden Lenkern das Einfädeln zu erleichtern, das stört weniger. "Alle machen das", so Berger.
"Niemand kann gezwungen werden, Höchstgeschwindigkeiten immer auszunutzen", sagte Hoffer. "Ich brauche nicht schneller zu fahren als mir zumutbar ist." Fährt man beispielsweise beim Überholen einer Lkw-Kolonne auf der linken Spur und wird von anderen Lenkern bedrängt, rät Hoffer zu einer entspannten Reaktion: "Rechtsblinken um zu signalisieren, ich hab dich wahrgenommen. Sobald ich bei den Lkw vorbei bin, fahre ich nach rechts, ich bitte noch um etwas Geduld", erklärte Hoffer.
Hinweise als Gegenmaßnahme
Das Fazit der Studie: Die einzige Maßnahme, um dem Phänomen Linksfahren zu begegnen, die direkt und unmittelbar umsetzbar ist, sind die Anordnung von Hinweisen entlang der Straße. Die Asfinag wird daher 2014 zusätzliche Hinweisschilder gegebenenfalls in Kombination mit Bodenmarkierungen anbringen. Auf Überkopfanzeigen soll verstärkt der Erinnerungstext "Nach dem Überholen rechts einordnen!" geschaltet werden.
Kommentare
Ja, erlebe tagtäglich solche Fahrer, die scheinbar prinzipiell der recht Fahrstreifen tabu zu sein scheint, sobald die Autobahn mindestens dreispurig wird. Exemplare finden sich im gesamten Autofahrerspektrum. Ausländer, Inländer, Junge, Alte, Männer, Frauen, Kleinwagen, Luxuswagen, Lieferwägen, SUVs, Langsamfahrer, Schnellfahrer. Habe leider noch nie einen Fall erlebt, wo so ein Panikfahrer aus dem Verkehr gezogen oder zumindest angehalten wurde.
...weiters sollten die Leute mal vorausschauend Fahren lernen - dann könnte man diesen ganzen Beitrag kübeln :-) // Trotzdem alle Lieb bleiben - und mit einem weniger gereizten gesicht durch die hässliche Winter/Weihnachtszeit gehen - dann wäre auch schon vielen geholfen
Als ob sich so ein SUV Fahrer daran halten würde - wenn alle anderen das Rechtsfahrgebot einhalten würde. Weiters stellt man auf einer Autobahn wo Tonnen von Lkws fahren ein viel größeres Risiko dar - wenn man alle 2 Minuten überholen muss! Denn das ist dem SUV Fahrer egal der mit 160 kmh - mit seiner 2 Hüfte über den Mittelstreifen düst !! ....
Um das Kapitel noch zu vervollständigen ...
9. Im mehrspurigen Kreisverkehr gilt der Vorrang für BEIDE Spuren, ihr Hohlraumdübel und es gibt KEINE Geschwindigkeitsbeschränkung auf 20 km/h oder weniger im Kreisverkehr!!! VERSTANDEN!!!
Geben Sie auf Ihre Leber acht.
die Rechte Spur ist reserviert für LKW´s, Leuten mit und Leuten, die es lieben 90 km/h hinter einem LKW hinterherzufahren.
die Mittlere Spur ist reserviert für LKW´s, die andere LKW´s überhohlen, sowie Leute, die gern nicht schneller als 120 fahren.
die Rechte Spur ist resviert für Audi und BMW Fahrer, die einem sofort mit Lichthupe darauf aufmerksam machen, dass man langsamer als 180 fährt :o))
Ist immer lustig, wenn in Stoßzeiten im Kreisverkehr nichts mehr weitergeht, weil die Rechtsfahrdeppen in ihrer unendlichen Blödheit den Verkehr zum Stillstand bringen und sich auch noch aufregen, weil die angeblichen Verkehrsrowdys sogar im Kreisverkehr überholen müssen.
Jetzt werden die ahnungslosen Rechtsfahrdeppen sich fragen, warum links? Diese Frage ist einfach zu beantworten, weil dann keiner von euch Deppen die korrekt im inneren Kreis fahrenden Verkehrsteilnehmer beim Verlassen des Kreisverkehrs behindert. Oder wie soll man wissen, was ihr Deppen vorhabt, wenn man euren scheiß rechten Blinker nicht sehen kann???
8. Rechtsfahrdeppen fahren auch zweispurige Kreisverkehre völlig falsch. Die Idioten glauben tatsächlich, im Kreisverkehr gilt auch das Rechtsfahrgebot. Zum mitschreiben, in einem mehrspurigen Kreisverkehr fährt man nur rechts, wenn man bei der ersten Ausfahrt den Kreisverkehr wieder verlässt. Sonst immer links im inneren Kreis.
7. Sehr beliebt bei Rechtsfahrdeppen ist es, hinter einem LKW im toten Winkel mit weniger als 5m Abstand zu fahren. Ein typisches Frauenleiden. Dann wird mit 90km/h auf die Überholspur gewechselt, bevorzugt dann, wenn gerade ein Verkehrsteilnehmer mit der korrekten Geschwindigkeit auf der linken Spur unterwegs ist und voll in die Eisen treten kann. Siehe Punkt 6.
5. Rechtsfahrdeppen bremsen auf der linken Spur, bevor sie auf die rechte Spur wechseln, weil sie glauben, auf der rechten Spur darf man nicht die gerade erlaubte Geschwindigkeit fahren.
6. Rechtsfahrdeppen schauen nie in den Rückspiegel, wenn sie auf die Überholspur wechseln.
1. Rechtsfahrdeppen blockieren die rechte Spur, die ist praktisch nicht mehr benutzbar.
2. Rechtsfahrdeppen pennen hinterm Steuer. Bei der geringen Beanspruchung des Gehirns auch kein Wunder.
3. Rechtsfahrdeppen verringern beim Überholen die Geschwindigkeit, um möglichst lange die Chance auf einen Unfall zu haben.
4. Rechtsfahrdeppen schauen nie in den Rückspiegel. Siehe Punkt 2.