Ermittlungen gegen
Ex-ÖBB-Chef eingestellt

Justiz sieht keinen Betrug bei Ablösezahlung für Martin Huber

Die Justiz hat Ermittlungen gegen Ex-ÖBB-Chef Martin Huber eingestellt. Das hat am Montag eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien auf News-Anfrage bestätigt. Zuletzt lag die Causa beim sogenannten Weisungsrat, der den Justizminister in heiklen Fällen berät.

von Ex-ÖBB-Chef Martin Huber © Bild: APA/Jäger

In der Causa ging es um die Frage, ob Huber dem ÖBB-Aufsichtsrat wesentliche Details einer Beteiligung an einem privaten Immobilienprojekt verschwiegen und sich so bei seinem Abgang 2008 eine teure Ablöse erschlichen hat. Dieser Verdacht hat sich nicht bestätigt.

Die einvernehmliche Vertragsauflösung soll mehr als 800.000 Euro gekostet haben. Eine Abberufung Hubers aufgrund einer allfälligen Nicht-Offenlegung einer geschäftlichen Nebentätigkeit wäre die ÖBB wohl viel günstiger gekommen. Das Verfahren war auch insofern brisant, als im Rahmen der Ermittlungen der Name von Ex-Bundeskanzler Werner Faymann gefallen ist. Der damalige Verkehrsminister soll laut Huber dem Wiener Bürgermeister Michael Häupl gesagt haben, dass für ihn nur eine einvernehmliche Auflösung von Hubers Vorstandsvertrag infrage komme. Huber wiederum will mit Häupl im Rahmen einer Bahnhofseröffnung ins Gespräch gekommen sein. Faymann habe ihm aber Anfang April 2008 ausrichten lassen, dass "er kaum Möglichkeiten sieht, sich in die Causa aktiv einzumischen", gab Huber vor einem Jahr bei einer Einvernahme zu Protokoll.

Wie der "Kurier" seinerzeit berichtet hat, wollte die Staatsanwaltschaft Wien die Causa Ende 2014 zur Anklage bringen. Die Oberbehörden hielten jedoch weitere Ermittlungen für notwendig. Huber hat die Vorwürfe immer bestritten. Nun ist die Sache endgültig vom Tisch.

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