USA: Hinrichtungen
per Giftspritze gebilligt

Trotz qualvoller Tode: Giftmischung verstößt laut Gerichtshof nicht gegen Verfassung

von Mehrere Gefängniszellen © Bild: Istockphoto.com/Slobo Mitic

Die vier linksliberalen Richter konnten sich mit ihren Bedenken nicht durchsetzen.

Einsprüche gegen vorgesehene Giftmischung

Der Supreme Court hatte im Jänner die Vollstreckung von drei Todesurteilen im Bundesstaat Oklahoma ausgesetzt. Das Gericht reagierte damit auf Einsprüche gegen die vorgesehene Giftmischung, die nach Ansicht der Todeskandidaten gegen das verfassungsrechtliche Verbot grausamer Bestrafung verstößt. Konkret ging es um das Beruhigungsmittel Midazolam, das die Todeskandidaten zunächst betäuben soll, ehe hochgiftige Drogen zum Herzstillstand führen. Midazolam kam unter anderem bei der Hinrichtung von Clayton Lockett zum Einsatz, der vor einem Jahr nach 43-minütigem Todeskampf gestorben war.

Die Todesstrafe ist in 31 der 50 US-Staaten sowie auf Bundesebene erlaubt, die Zahl der Hinrichtungen geht seit Jahren aber beständig zurück. Bundesstaaten mit Todesstrafe griffen zuletzt immer wieder auf kaum erprobte Mischungen zurück, weil sich europäische Pharmafirmen weigern, das zuvor eingesetzte Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern.

Kommentare

Und was hat die Todesstrafe in den USA präventiv gewirkt? Gar nicht. Es gibt kein Verbrechen weniger, die Kosten explodieren, und immer mehr Fehlurteile, die nicht mehr vertuscht werden können, tauchen auf. Zudem ist in den USA nicht nur die Schwere der Tat ausschlaggebend, sondern verhältnismäßig oft auch Herkunft, sozialer Status und finanzielle Mitte für eine ordentliche Verteidigung.

strizzi1949
strizzi1949 melden

Was sind doch diese USA für ein primitives Land! Nicht nur, dass in Letzter Zeit gerade bei zum Tode verurteilten, Fehlurteile zu Tage gekommen sind, jetzt sind die nichteinmal fähig, den Tod wenigstens schmerzfrei hinzubekommen! Wie gesagt, PRIMITIV !!!

giuseppeverdi melden

Man kann die Todesstrafe an sich in Frage stellen und es muss durch sicherste Beweisführung sichergestellt werden (DNA), dass der richtige Täter hingerichtet wird. Aber wenn über die Schmerzen bei der Hinrichtung gesprochen wird, dann muss man sich schon fragen, ob der Täter, als er das Opfer zu Tode marterte, sich um dessen Schmerzen gekümmert hat? Von den psychischen Schmerzen... angehörigen

giuseppeverdi melden

.., die diese wegen des Todes eines geliebten Menschen über Jahre erleiden, einmal abgesehen. Wie heißt es schon in der Bibel? "Aug um Aug und Zahn um Zahn". Und der Täter weiß in den USA, dass er für einen Mord hingerichtet werden kann (siehe die beiden Bomber beim Marathon in Boston). Wenn er es trotzdem riskiert, dann hinweg mit ihm!

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Wozu sollen Schmerzen bei einer Hinrichtung gut sein ? Sollen sie dem Delinquenten eine Lehre sein ? Sollen sie niedere Gelüste der Zuseher befriedigen ?

giuseppeverdi melden

Niemand sagt, dass es absichtlich zur Zufügung von Schmerzen kommen soll. Aber wenn es passiert, brauche ich für einen Mörder, der ERWISENER MAßEN die Tat begangen hat, die Todesstrafe nicht in Frage stellen. Was mich wundert ist, dass eine Supermacht wie die USA auf die Lieferung des Giftes aus Europa angewiesen ist und diesen nicht selbst herstellen kann!

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Aktuell wird ja nicht die Todesstrafe an sich in Frage gestellt, sondern die Hinrichtungsmethode. Und da geboten ist, dass die Exekution mit möglichst wenig Qualen einhergehen muss, muss man dies auch sicherstellen - und nicht lediglich "ermöglichen".

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Bezeichnend ist aber, dass eine eigentlich bekannte, unspektakuläre Hinrichtungsmethode, die völlig ohne körperliche Qualen abliefe, nicht schon generell angewendet wird. Anscheinend soll doch ein gewisses Maß an Qualen auftreten. Lediglich 1 US-Staat hat diese Methode jetzt eingeführt (weiß jetzt aber nicht, welcher).

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