Urlaub in Österreich ist wieder angesagt: 2007 mit Tourismus-Hoch wie in den 90ern

Rekordmarke erreicht: Über 120 Mio. Nächtigungen Luxushotels gefragt, Privatquartiere verlieren stark

Das Jahr 2007 geht wahrscheinlich in die Annalen des österreichischen Tourismus ein: Nach mehr als zwölf Jahren wurde erstmals wieder die Marke von mehr als 120 Millionen Nächtigungen überschritten. Zuletzt passierte dies Mitte der 90er Jahre. Mit insgesamt 121,4 Millionen Nächtigungen wurde das siebentbeste jemals gemessene Nächtigungsergebnis erzielt. Als Spitzenjahr gilt 1992.

Vor 15 Jahren haben Österreichs Beherbergungsbetriebe ihr bisheriges Rekordergebnis von 130,4 Millionen Nächtigungen eingefahren. Auch in den Jahren von 1989 bis 1994 wurde jährlich die 120-Millionen-Schwelle übersprungen. Erst im vergangenen Jahr konnte das hohe Niveau aus den 90er Jahren wieder erreicht werden, so die Statistik Austria am Freitag. Im Jahr 2006 lagen die Übernachtungen mit 119,3 Millionen noch knapp darunter. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Touristen sinkt aber weiter: Während man vor 30 Jahren noch bei 6,5 Tagen lag, bleiben Urlauber in Österreich im Durchschnitt nur mehr knapp 3,9 Tage.

10 Mio. einheimische Gäste
Von den insgesamt 121,4 Millionen Übernachtungen im Jahr 2007 haben inländische Gäste rund 33 Millionen Übernachtungen (+2,7 Prozent) getätigt. Der Hauptanteil von 88,4 Millionen Nächtigungen 2007 (+1,3 Prozent) ging wieder auf das Konto der ausländischen Touristen, vergleichbar mit jenen Zahlen aus Mitte der 90er Jahre. Die Zahl der Ankünfte lag im Vorjahr bei 31,1 Millionen Gästeankünften (+3,3 Prozent), wobei die inländischen Gästeankünfte um 5 Prozent auf 10,4 Millionen stiegen, die Zahl der ausländischen Gäste erhöhte sich um 2,4 Prozent auf 20,8 Millionen.

Deutsche bleiben aus
Der rückläufige Trend bei deutschen Touristen konnte auch 2007 nicht gestoppt werden: Mit 48,2 Millionen Nächtigungen (ein Minus von 1,3 Prozent) sind die Zahlen etwa auf dem Niveau Anfang der 70er Jahre. Im Jahr 1970 wurden rund 44,5 Millionen Nächtigungen von Urlaubern aus dem wichtigsten Herkunftsmarkt des österreichischen Tourismus gezählt. Zum Vergleich: 1981 hatte die Zahl der Nächtigungen deutscher Gäste mit 66 Millionen ihren Höchstwert erreicht.

Mehr Gäste aus Osteuropa
Niederländer nächtigten im Vorjahr 9,09 Millionen Mal, was einem Plus von 3,7 Prozent entspricht, gefolgt von Briten (3,93 Millionen bzw. +3,8 Prozent) sowie Urlaubern aus der Schweiz (3,7 Millionen bzw. +3,4 Prozent) sowie aus Belgien (2,49 Millionen bzw. +2,9 Prozent). Besonders deutlich erhöhten sich die Nächtigungszahlen bei Gästen aus Osteuropa. So stiegen die Zahlen bei Bulgaren um 35,6 Prozent, Rumänen um 75,3 Prozent, Polen um 15,9 Prozent und Russen um 24,7 Prozent.

Starke Nachfrage nach Luxushotels
Gefragt sind Herbergen der gehobenen Kategorien: Die Vier- und Fünfstern-Hotellerie meldete 2007 Nächtigungszuwächse in der Höhe von 3,6 Prozent auf knapp 41 Millionen. Bei Drei-Stern-Betrieben lag das Plus bei 1,2 Prozent bzw. 26,9 Millionen Übernachtungen. Die Anzahl der Nächtigungen in Ein- und Zwei-Stern-Häusern blieb annähernd gleich (-0,1 Prozent) ebenso in privaten Ferienwohnungen und -häusern (+0,1 Prozent). Die Privatquartiere verzeichneten hingegen einen Rückgang (-5,8 Prozent).

Sitzenreiter Burgenland
Die Zahl der Nächtigungen nahm in allen Bundesländern zu. Die höchsten Zuwächse verzeichnete im Vorjahr das Burgenland (+4,8 Prozent), die geringsten Salzburg (+0,7 Prozent). Die Zahl der Inländernächtigungen erhöhte sich in allen Bundesländern außer Salzburg. Die Übernachtungen ausländischer Urlauber stieg hingegen in allen Bundesländern. (apa)