Die Kunst, allein zu reisen

Keine Angst vorm Einbettzimmer: Was es bringt, einfach mal alleine wegzufahren

von Katrin Zita © Bild: Stefan Hoffmeister

"Dem Allein-Reisenden wird häufig das Stigma einer gewissen Tragik angehaftet", kritisiert Zita. "Umso interessanter fallen dann Urteile über das Allein-Reisen aus, wenn der Betreffende aus tiefster Überzeugung erklärt, dass er die Reise gerne alleine unternommen hat", so Zita. Ohne Begleitung unterwegs zu sein hat demnach eine eigene Qualität, so die Autorin. Es fördert Mut und schafft Raum für Ideen. "Der Rückzug und die Besinnung auf sich selbst bringen Klarheit und lassen uns neue Wege beschreiten. Damit verbunden sind auch neue Ziele, die sich ganz von selbst einstellen", so die Expertin.

Liebe zu sich selbst entdecken

Katrin Zita
© Stefan Hoffmeister Autorin Katrin Zita

Von ihren Erfahrungen beim Allein-Reisen berichtet Zita in ihrem neuen Buch "Die Kunst, allein zu reisen" (erschienen im Goldegg Verlag). Der Untertitel ist dabei Programm: "Bei sich selbst anzukommen". "Durch meine Selbstverwirklichung allein auf Reisen ist etwas passiert: Ich habe ein neues oberstes Gebot in meinem Leben und das lautet: Sei glücklich. In der Zeit davor wäre es mir nicht so leicht gefallen, mich selbst glücklich zu machen, weil ich nicht so klar und definitiv gewusst habe, was mich eigentlich glücklich macht." Wer sich ohne Gesellschaft auf Reisen begibt, kann leichter in sich hineinhören.

Reisen mit leichtem Gepäck

Um eine Reise mit Leichtigkeit zurücklegen zu können, empfiehlt Zita das Abwerfen jeglichen Ballasts. "Wer mit weniger auskommt, fühlt sich unbeschwerter und befreiter. Daher gilt es Dinge, die man nicht notwendig braucht, zu entrümpeln." Ein Tipp, der sich auch auf das Leben an sich anwenden lässt. "Das gilt auch für ideellen Ballast - wie etwa Beziehungen und Freundschaften, die einem nicht gut tun und die nicht mehr dem Prinzip der Ausgewogenheit entsprechen." Nach einer vollendeten Allein-Reise taucht diesbezüglich oft eine neue Übersicht auf.

Gewinn für das Leben an sich

Goldegg Verlag
© Goldegg

Zita empfiehlt Reisen ohne Begleitung als ideale Vorbereitung und als Wegweiser für das weitere Leben. "Die Reise steht in diesem Zusammenhang als Metapher für die Lebensreise und den Fragen, welches Ziel auf uns wartet, wer uns begleitet und welche Schritte wir da besser ganz alleine gehen", erklärt die Autorin. "Die Reise mit sich allein spiegelt im Kleinen das große Potenzial wider, das wir aus uns selbst und aus der mit uns allein verbrachten Zeit gewinnen können."

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