Chilenisches Start-up entwickelte
das erste unstehlbare Fahrrad

Das Gefährt nutzt seinen eigenen Rahmen als Schloss und geht jetzt in Produktion

Über 28.000 Fahrräder wurden im vergangenen Jahr in Österreich gestohlen, das sind um sechs Prozent mehr als 2013. Der Anstieg betrifft sämtliche Bundesländer mit Ausnahme Vorarlbergs - aber er wird sich nicht wiederholen, wenn es nach dem Start-up Yerka geht. Die junge chilenische Firma hat nämlich ein Fahrrad entwickelt, das sich angeblich nicht stehlen lässt.

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  • Unstehlbares Fahrrad
    Bild 1 von 5 © Bild: Yerka
  • Unstehlbares Fahrrad
    Bild 2 von 5 © Bild: Yerka

Auf den ersten Blick wirkt das Rad relativ unspektakulär. Keine Lichter, keine Schutzbleche, keine Gangschaltung, nur die auffälligen Farben der Felgen stechen ins Auge. Das Besondere am Yerka steckt aber ohnehin hinter der Fassade, genauer gesagt im Rahmen. Dessen untere Strebe lässt sich nämlich teilen und nach außen klappen - das Schloss ist bereit. Mit der Sattelstange werden die beiden Enden dann verbunden und das Fahrrad damit an einen Radständer, eine Laterne oder eine andere feste Struktur angehängt.

Der Diebstahlschutz besteht laut den Erfindern darin, dass ein Dieb den Rahmen aus Sicherheitsstahl zersägen müsste, um das "Schloss" zu knacken - womit gleichzeitig aber auch das Rad unbrauchbar gemacht würde. Das stimmt natürlich nicht so ganz, denn es würde auch genügen, die Sattelstange zu zerstören. Doch auch dann könnte man nur schwer gleich davon fahren und alleine der verglichen mit dem Knacken eines herkömmlichen Schlosses beträchtliche Aufwand dürfte den Großteil der Fahrraddiebe bereits abschrecken.

Das einzige wirkliche Manko des Yerka ist, dass man immer eine entsprechende Struktur braucht, an der man das Rad anhängen kann. Keine Stange, kein Schutz. Am Land kann das ein echtes Problem werden, in der Stadt ist der nächste Radständer oder zumindest die nächste Laterne hingegen üblicherweise nicht allzu weit weg. Der Platz, den das Rad dafür bietet, sollte jedenfalls in den meisten Fällen ausreichen: Zwanzig Zentimeter weit wird der Rahmen ausgeklappt, da passt auch schon einmal ein kleines Bäumchen dazwischen.

Große Nachfrage

Die Nachfrage nach dem Yerka ist jedenfalls enorm. Nachdem die drei Gründer die Entwicklung des Rads dank eines 100.000-Dollar-Investments eines Business Angels abschließen konnten, sammelten sie auf der Crowdfunding-Plattform "indiegogo" noch einmal über 80.000 Dollar ein, um in Produktion gehen zu können. Künftig hoffen die Chilenen auf eine Million Dollar von Investoren, um 300 Fahrräder pro Monat produzieren und liefern zu können.

Momentan können übrigens keine Räder bestellt werden, erst werden die bisherigen Unterstützer bedient. Künftig wird das Rad dann für 600 Dollar, also etwa 550 Euro zu haben sein. Kein schlechter Preis für ein hübsches Rad, das man noch dazu hoffentlich für lange Zeit hat.

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