Durch die Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie müssen 5.300 Planstellen neu ausgeschrieben werden. Die - seit der jüngst abgehaltenen Wahl SP-dominierte - Personalvertretung schätzt, dass auf eine ausgeschriebene Stelle vier Bewerber kommen werden! Probleme sind schon vorprogrammiert. Der Chefplaner hinter dem als "Team 04" bekannten Reformwerk, Brigadier Franz Lang, ist trotzdem überzeugt, dass die Neuorganisation der Exekutive eine Flut von Vorteilen bringt:
- Anzeige neu: Zum Beispiel ist Schluss mit dem Weiterschicken von Bürgern, die eine Anzeige erstatten wollen. Zukünftig wird jeder Beamte Strafrechtspflege und Kriminalitätsbekämpfung betreiben.
- Schluss mit Zuständigkeitswahn: Einst strikte Stadt- und Bezirksgrenzen werden so nicht mehr existieren. Nach der Reform werden in zahlreichen Städten die Umlandbezirke von den Leitzentralen mitgeführt.
- Ressourcenoptimierung: Drei Chefetagen werden zu einer zusammengefasst, nämlich jener von Gendarmerie, Polizei und den Kriminalbeamten. Das Ziel: 500 zusätzliche Planstellen für den Einsatz auf der Straße sollen mit dieser Maßnahme "freigeschaufelt" werden.
- Cobra neu: Neuerungen gibt es auch im Bereich der Sondereinsatzkräfte. Die Cobra bekommt einen zusätzlichen Standort in Wien, übernimmt gefährliche Einsätze, die bisher von der WEGA durchgeführt wurden. Das Mobile Einsatzkommando der Wiener Polizei selbst bleibt bestehen, legt ihr Hauptaugenmerk künftig aber auf Einsätze bei Demonstrationen oder beispielsweise auch auf Fußballspiele, bei denen mit gewalttätigen Fans gerechnet werden muss.
- Einheitliche Leitzentralen: Unter einer einheitlichen Nummer werden die Bundesleitzentrale und auch die Landesleitzentralen von Bürgern und Dienststellen rund um die Uhr zu erreichen sein.
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