"Typisch ATV" -
Neue Programmhighlights

Privatsender bietet Service-Formate, eine Kuppel-Show und den "Promi-Knast"

von Wien - Tag & Nacht © Bild: Jeff Mangione/ATV

"Kein Mensch weiß, warum es nicht geklappt hat", ging Gastinger kurz auf die gescheiterte Daily-Soap ein, für die man rund fünf Mio. Euro in die Hand genommen hat. Aus seiner Sicht sei es dennoch "ein mutiges Projekt" gewesen. Für die kommenden Monate habe man sich jedenfalls viel vorgenommen: So sollen einerseits die beiden Sender ATV und ATV II klarer positioniert werden, andererseits sei ein dritter Kanal in Planung. Diesbezüglich befinde man sich in der Vorbereitung: "Es wird sicher keine Kopie von ATV oder ATV II."

Neue ATV-typische Eigenproduktionen

Unter dem Claim "Typisch ATV" bietet der Hauptsender indes neue Eigenproduktionen wie "Mein Hausarzt" (sechs Folgen ab Februar) mit dem Mediziner Holger Ferstl, der sich pro Folge zwei Patienten annehmen wird, oder die Polizei-Formate "24 Stunden - Polizeieinsatz in Graz" (acht Folgen ab 27. Oktober) und "Polizei Wien - Wachzimmer Ottakring" (fünf Folgen ab Frühjahr). Vier Folgen lang sollen zudem "Wiener Geschichten" erzählt werden (ab Jänner), während man den "7 Todsünden" im Frühjahr ebenso viele Ausgaben widmet.

Die Service- und Reportage-Formate, die auch ein Wiedersehen mit etablierten Sendungen wie "Pfusch am Bau", "Der große Österreich-Test" oder "Mein Recht!" bieten, werden ergänzt durch Doku-Soaps: In "So denkt Österreich" läuten die TV-Teams im Frühjahr an der Tür von Herr und Frau Österreicher, um das aktuelle Stimmungsbild des Landes abzufragen. Die Antworten dieser "Milieustudie" sind laut Gastinger "ein Erlebnis". Wie das Land feiert, wird wiederum in "It's my Party" (sechs Folgen ab Februar) nachgezeichnet.

Neue Kuppel-Show und "Promi-Knast"

Eine neue Kuppel-Show ist mit "Nie wieder Single" für Februar geplant, wobei die Protagonisten von Singlewandertagen bis zu Speeddatings begleitet werden. Als "großes Projekt" kündigte Gastinger indes den "Promi-Knast" an, der die Zuschauer Ende 2015 erwartet: Für das Reality-Format werden Prominente zehn Tage lang in ein aufgelassenes Gefängnis gesteckt, wobei die Menschen vor den Bildschirmen entscheiden, wer Wärter und wer Gefangener ist. Die heimische Musikszene wird mit den "Amadeus Austrian Music Awards" abgedeckt, die ab 2015 wieder bei ATV zu sehen sind.

Keinesfalls zurückgefahren werde im kommenden Jahr die Infoschiene, plane man doch etwa rund um die Wien-Wahl "Großes". Im Sportbereich steht Fußball ganz oben auf der Wunschliste: Neben den Spielen des ÖFB-Cups, wo man sich die Rechte mit dem ORF teilt, hat man die Fühler nach der UEFA Europa League und der Europameisterschaft 2016 ausgestreckt und werde jeweils Angebote legen.

Auf ATV II wolle man mit Filmen, Serien und Kulturevents "großes Kino" liefern. "Das ist keine Kopie von ATV, sondern eine bewusste Programmierung im Kontrast zum Hauptkanal", unterstrich Gastinger. Grundsätzlich sehe man sich als "innovativster Sender von allen, weil wir uns in voller Breiter mit österreichischen Themen beschäftigen". Jährlich werde ein zweistelliges Millionenbudget in die heimische Produktionslandschaft gesteckt und 90 Prozent der neuen Formate vergangener Jahre hätten gut funktioniert. "In unserer Zielgruppe, also bei den 12- bis 49-Jährigen, sind wir in der Primetime und bei Information weit vorne."

Neuer Polittalk "Klartext" bereits gestartet

Bereits gestartet ist der neue Polittalk "Klartext" mit Martin Thür, der zum Auftakt am Montag im Schnitt 32.000 Zuseher ab 12 Jahren bei einem Marktanteil von 1,6 Prozent erreichte. Bei den 12- bis 49-Jährigen lag man bei 2,2 Prozent Marktanteil. Diesen "neuen Ansatz für einen politischen Talk" werde man laut Gastinger heuer noch sechsmal erleben, auch für das erste Halbjahr 2015 sei das Format eingeplant. An der Länge - netto dauerte die Sendung etwas mehr als 20 Minuten - wolle man noch arbeiten.

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