Taksim-Platz umkämpft

Tausende Demonstranten strömen auf zentralen Platz - 44 Anwälte verhaftet

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Türkei - Taksim-Platz umkämpft


Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan verteidigte den Einsatz und warf den Demonstranten erneut vor, sie hätten sich von Extremisten und internationalen Finanzkreisen instrumentalisieren lassen. International gab es neue Kritik an Erdogans harter Linie.


In einer Rede vor Abgeordneten seiner islamisch-konservativen Regierungspartei AKP in Ankara dankte Erdogan der Polizeiführung. Den Demonstranten warf er im Fernsehen Vandalismus und erhebliche Zerstörungen bei den Protesten in den vergangenen zwei Wochen vor. Es gebe einen Versuch, die Türkei mit Beteiligung ausländischer Kräfte wirtschaftlich in die Knie zu zwingen und Investoren einzuschüchtern.

Wieder tausende Demonstranten

Am Abend strömten nach einem Aufruf der Protestbewegung Zehntausende Menschen auf den Platz und in umliegende Straßen. Die Polizei zog sich zunächst an den Rand zurück, griff dann aber an. Vorher hatte es den ganzen Tag über Zusammenstöße mit Demonstranten gegeben, die nicht weichen wollten. Die Polizei feuerte auch mit Gummigeschoßen, Demonstranten schossen mit Steinschleudern und warfen Steine.


Auf die Wasserwerfer waren an Morgen aus den Reihen der Protestierenden Brandsätze geworfen worden. Aktivisten in einem Camp am Rande des Taksim-Platzes distanzierten sich nach Medienberichten von der Verwendung von Brandsätzen und erklärten, es handele sich um von der Polizei bestellte Provokateure.


Brutales Vorgehen der Polizei

Der Gouverneur der Provinz Istanbul, Hüseyin Avni Mutlu, wies den Vorwurf zurück. Obwohl das gewaltsame Vorgehen der Polizei auch auf Fernsehbildern klar zu erkennen war, erklärte er zudem über den Kurznachrichtendienst Twitter, mit dem Einsatz sollten nur Plakate und Spruchbänder auf dem Platz entfernt werden. Das Protestlager der Demonstranten im Gezi-Park werde nicht angerührt. Später drang die Polizei zeitweise auch in das Lager vor, erklärten Aktivisten.


Ursprünglich hatten sich die schon seit Tagen andauernden Proteste an einem Plan zur Überbauung des Gezi-Parks am Rande des Taksim-Platzes entzündet. Die Protestwelle bekam starken Auftrieb, als die Polizei mit Gewalt ein Zeltlager im Gezi-Park räumte. Inzwischen richten sich die Demonstrationen vor allem gegen den als autoritär kritisierten Kurs Erdogans.
Gespräch zwischen Erdogan und Demonstranten in Ankara geplant

Anwälte verhaftet

Die türkische Anwaltskammer protestierte scharf gegen die Festnahme von 44 Juristen im Gerichtsgebäude Caglayan in Istanbul. Die Rechtsanwälte hätten Ermittlungen zu den brutalen Polizeieinsätzen gefordert, sagte der Präsident der Kammer, Metin Feyzioglu, der Nachrichtenagentur dpa. Stattdessen seien sie selbst festgenommen worden.

"Die türkische Polizei hat bei den Demonstrationen der vergangenen Tage mit ihren Tränengasgewehren direkt auf Menschen gefeuert. Sie haben sie wie scharfe Waffen eingesetzt. Deswegen gibt es so schlimme Verletzungen", sagte Feyzioglu. "Die Anwälte wollten die blinden Augen und tauben Ohren der Staatsanwalt erreichen", sagte er. Der für die Sicherheit im Gericht zuständige Staatsanwalt habe aber die Polizei gerufen. "Es waren schreckliche Szenen", sagte er.

Die Kammer verhandelte am Abend weiter über eine Freilassung der Festgenommenen. "Der Staatsanwaltschaft hat mir gesagt, was wenn sie Terroristen sind?", sagte Feyzioglu.

Erdogan trifft Demonstranten

Erstmals seit dem Beginn der regierungsfeindlichen Demonstrationen in der Türkei soll am Mittwoch ein Gespräch zwischen Vertretern der Demonstranten und Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan stattfinden. Das Treffen ist für 15.00 Uhr (MESZ) am Sitz der Regierungspartei AKP in Ankara angekündigt. Die Vertreter der Demonstranten würden "über die Fakten informiert, und unser Ministerpräsident wird sich anhören, was sie zu sagen haben", sagte Erdogans Stellvertreter Bülent Arinc bei der Ankündigung des Treffens. Bei den Demonstrationen gab es seit Ende Mai vier Tote und nach Angaben von Ärzteorganisationen rund 5.000 Verletzte.

Kommentare

Ignaz-Kutschnberger
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Liebe kaanaylin, wo ist das Problem? Die Türken haben ihn sich doch selber gewählt und es gibt auch hier in Österreich fern der türkischen Heimat viele, die ebenfalls für ihn schwärmen und gegen die Demos sind. Müsst ihr ihn halt anwählen, wenn er nix taugt und dann rasiersts ihm den Bart ab und schickts ihn Richtung Mekka in die Wüste... aber zu Fuß, weil Mohammed fuhr damals auch nicht!

Ignaz-Kutschnberger
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Die Türkei hat die letzten 500 Jahre ganz gut ohne ihn gelebt... und ich nehme an, dass wenn er dorthin verschwindet wo er einst herkam (glaub es war ein kleines abgeschiedenes Fischerdorf) wird sich hoffentlich die Welt auch ohne Abi Erdogan weiterdrehen ;)

Ignaz-Kutschnberger
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das vorhin sollte nicht *anwählen sondern abwählen heißen... Er könnte allerdings auch den Salafisten beitreten oder den Wiener Sängerknaben ...oder er könnte es wie Prophet Jesus machen und mal 40 Tage ohne Sonnencreme in die Wüste gehen...

andy1911

na gut, fahren wir nicht zu den türken auf urlaub

Diese UNRUHEN gehen schon seit 2 Wochen , wo WAREN die AUSLÄNDISCHEN MEDIEN bis jetzt....warum haben SIE BIS JETZT NICHT DARÜBER berichtet oder nur so einfach............ES SIND KEINE 10 0000 Menschen auf der STRASSE sondern MILLIONEN was wollt ihr damit vertuschen..................habt ihr leich sch.........ß

Wo bleibt die FRAU MINISTERIN MERKL ::::::::::VOM NACHBARLAND große Töne und nichts dahinter, oder ARBEITEN wir leicht zusammen,daweil noch EUCH wird er es auch noch ZEIGEN ABWARTEN.....................,es genügt von diesem Nichtsnutze Premier Minister ein zwei worte das sich das VOLK beruhigt aber er tut es nicht...................er will ein REGIME das vor 500 jahre zurück liegt ..

jA leider ; UND die EU schaut zu . Was ist mit euch Überdrüber Politiker sonst mischt ihr euch überall rein...........Habt ihr s.......ß von unserem nichts nutze PREMIERMINISTER was ehr mit der DEMOKRATIE macht , der sowas ABSCHAFFEN will ........Wo sind eure SANKTIONEN ........eh KLAR wir haben ja kein ERDÖL......wieso schaut DIE ganze WELT zu...................aber URLAUB haben Wir dort gemacht

Ignaz-Kutschnberger

44 Juristen verhaften lassen :)
Adolf lebt !!! :) Er ist scheinbar in der Türkei wiedergeboren worden...

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