Vor wenigen Wochen hat das tschechische Parlament der Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke zugestimmt. Nun hat Präsident Václav Klaus das Gesetz durch seine Unterschrift bestätigt, wie im tschechischen Radio laut "DAZ.online" berichtet wurde.
Patient muss zahlen
Bezahlen muss der Patient das Mittel allerdings aus eigener Tasche. Und zwar zur Gänze. Die Krankenversicherung behält sich die Kostenerstattung vor, da Cannabis nur ein "Zusatzmittel" und als solches von der Versicherung nicht abgedeckt sei. Abgesehen davon schreibt das Gesetz eine monatliche Obergrenze vor. So darf ein Patient pro Monat Cannabis im Wert von maximal 1.500 Kronen - das sind knapp 60 Euro - kaufen.
Lage in Österreich
Zwar kann man in Österreich Cannabis als solches nicht legal erstehen, dafür aber einen Wirkstoff, das auf diesem basiert: Dronabinol. Eingesetzt wird Dronabinol Dr. Kurt Blaas zufolge bei neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Parkinson oder dem Tourette-Syndrom ebenso wie bei Krebs oder Aids. Die Patienten, so der Wiener Experte für Cannabismedizin, profitieren von der muskelentspannenden, schmerzstillenden und antidepressiven Wirkung. Zudem regen die im Medikament enthaltenen Cannabinoide den Appetit an und hemmen Übelkeit.
Zahlungswillige Krankenkassen
Dabei scheint die Akzeptanz des Medikaments seitens der österreichischen Krankenkassen relativ hoch. Dr. Blaas zufolge übernehmen die Kassen in rund 50 Prozent der Fälle die Kosten für die Therapie auf Basis von Dronabinol. Abgesehen davon gibt es dem Experten zufolge eine Petition, die sich für die Zulassung des medizinischen Gebrauchs von natürlichem Cannabis in Österreich einsetzt.