Mehr als 170 Tote
bei Erdrutsch in Guatemala

125 Häuser verschüttet. Helfer suchen nach Überlebenden, doch die Hoffnung schwindet.

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Fakten - Mehr als 170 Tote
bei Erdrutsch in Guatemala

Bisher bargen die Einsatzkräfte 171 Leichen aus den Erdmassen. Zuvor hatte er von 161 Toten und 300 Vermissten gesprochen. Die Überlebenschancen der Verschütteten sanken mit jeder Stunde. Cabanas sagte, es sei sehr unwahrscheinlich, noch Überlebende in dem Geröll zu finden.

1.800 Helfer im Einsatz

Bei den Bergungsarbeiten in der Siedlung Cambray II am Rande von Guatemala-Stadt waren rund 1.800 Helfer im Einsatz. Am Sonntag schlossen sich 60 Spezialisten des Katastrophenschutzes und der Marine aus Mexiko den Rettungskräften an. Mit schwerem Gerät schafften sie Erde zur Seite, um zu Verschütteten vorzudringen.

Die ersten Opfer wurden bereits beigesetzt. Am Sonntag trugen Klassenkameraden ein zehnjähriges Mädchen zu Grabe, das gemeinsam mit 13 weiteren Kindern verschüttet worden war. Sie hatten gerade den Tag des Kindes gefeiert, als die Erdmassen über die Siedlung hereinbrachen, wie die Zeitung "Prensa Libre" berichtete.

125 Häuser verschüttet

Der Erdrutsch hatte sich in der Nacht zum Freitag ereignet. Nach 72 Stunden gilt es allgemein als unwahrscheinlich, weitere Überlebende zu finden. Präsident Alejandro Maldonado ordnete allerdings an, die Bergungsarbeiten auch am Montag fortzusetzen. Bei dem Unglück wurden 125 Häuser verschüttet. In dem Vorort von Guatemala-Stadt leben vor allem arme Familien. Einige Häuser lagen nach dem Erdrutsch bis zu 20 Meter unter der Erdoberfläche, wie der Feuerwehrchef Fritz Garcia-Gallont der Zeitung "Prensa Libre" sagte.

Der Erdrutsch war von starken Regenfällen in den vergangenen Tagen ausgelöst worden. Der Hügel über dem Viertel brach in zwei Teile. Medienberichten zufolge hatte der Katastrophenschutz den Bezirk schon vor Jahren als Risikozone deklariert und die Gemeindeverwaltung darüber informiert. Rund um Guatemala-Stadt leben nach Angaben des Katastrophenschutzes rund 300.000 Menschen in von Erdrutschen gefährdeten Bezirken. "Es ist unmöglich, alle umzusiedeln", sagte der Behördenchef und Präsidentensohn Alejandro Maldonado.

Kommentare

Oberon
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Wie immer sind die Ärmsten der Armen betroffen, da frag' ich mich doch gleich, was sich "der da Oben" dabei denkt? In einem Land, wo die Gegensätze zwischen reich und arm so groß sind, kommt wohl keiner der Wohlhabenden auf die Idee, sich für seine armen Mitmenschen einzusetzen. Das überlässt man dann lieber den ausländischen Hilfsorganisationen.
Mein Eindruck: Wo es kein Sozialwesen gibt,....

Oberon
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... findet man auch kaum soziales Empfinden. Dieses bekommt man bereits in den Kinderschuhen von den Eltern vermittelt!

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