Nach Angriffen: Kopfgeld auf Haie?

Nach mehreren Attacken im Indischen Ozean wollte ein Politiker die Haijagd eröffnen

von Tödliche Attacken - Nach Angriffen: Kopfgeld auf Haie? © Bild: Corbis

Französisches Recht verbietet Fischen und Jagen in Meeresschutzgebieten ausnahmslos, folglich wäre auch jede Jagd auf Haie illegal.

Robert hatte das Kopfgeld von 2 Euro pro Kilo Hai ausgesetzt, nachdem ein 21-jähriger Surfer vergangene Woche nach einem Haiangriff gestorben war. Der Einheimische wurde etwa einhundert Meter vor der Küste attackiert, bei dem Angriff biss ihm das Tier ein Bein ab. Andere Surfer brachten ihn zum Strand zurück, doch jede Hilfe kam zu spät.

Bardot: "Blindwütig"
Nach Bekanntwerden der Pläne waren mehrere Tierschutz-Organisationen gegen das Kopfgeld Sturm gelaufen. So nannte die frühere Schauspielerin und Tier-Aktivistin Brigitte Bardot das Kopfgeld in einem Protestbrief an den französichen Premier Ayrault "blindwütig". Und Christopher Neff, Haiforscher an der Universität von Sidney, sprach von einem untauglichen Mittel. "Haie zu jagen reduziert die Anzahl der Angriffe einfach nicht. Es ist verständlich, dass Menschen - und Politiker - eine schnelle Lösung präferieren", sagte Neff der "Huffington Post". "Aber die gibt es nicht."

Angriffe häufen sich
Im Indischen Ozean häufen sich Haiaattacken generell, von den Seychellen bis nach Australien. Hatte es auf La Réunion, einer kleinen Insel zwischen Mauritius und Madagaskar, zwischen 2000 und 2010 keine Berichte über Haiangriffe gegeben, war der tödliche Angriff auf den 21-Jährigen bereits der siebente Angriff - und dabei der dritte tödliche - seit Anfang 2011. Weltweit fielen 2012 bislang fünf Menschen Haiangriffen zum Opfer.

Sie haben mehr Angst vor uns als wir vor ihnen
Demgegenüber werden Schätzungen zufolge jährlich 73 Millionen Haie getötet. Entsprechend plädiert Allison Perry, Haiexpertin und Meeresbiologin bei "Oceana Europe", für mehr Verhältnismäßigkeit. "2011 gab es weltweit zwölf tödliche Haiattacken, 2010 waren es sechs. Das ist zwar ein Zuwachs, aber in absoluten Zahlen ist es immer noch verhältnismäßig wenig. Nach wie vor sind wir viel gefährlicher für die Haie, als sie für uns Menschen", sagte Perry zum "Guardian".

Kommentare

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Typisch Mensch ! Na, das ist wieder einmal typisch. Alles was sein Recht fordert muß ausgerottet werden. Denn WIR sind es die in sein Reich eindringen, WIR sind es die ihm das Futter stehlen, WIR sind es die sein Meer erwärmen !!!
Es hat sich im Vergleich zu den letzten Jahrhunderten nichts geändert - es änderte sich nur immer die Form.
Wir lernen einfach nichts dazu !

Wie wär\'s mit 2 Euro pro Kilo für unfähige Politiker und Völkerzerstörer (EU) ?

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Re: Typisch Mensch ! Sie treffen es echt auf den Punkt!
Nur in einem muss ich widersprechen: Es hat sich nicht nur in den letzten Jahrhunderten nichts geändert sondern sondern in den letzten paar Tausend Jahren! Außer dass wir uns technologisch weiterentwickelt haben führen wir immer noch Krieg unter uns und gegen die gesamt Welt, oder nicht? Und im Namen des Fortschritts rotten wir bald die letzte Tierart aus und pflastern den letzten Wald zu wenn sich nicht endlich etwas ändert.

Dazu das passende Lied der EAV ;-)
http://www.youtube.com/watch?v=7IlUCJfl79M

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Re: Typisch Mensch ! Re: pusher23
Fortschritt? Wir glauben nur fortschrittlich zu sein. Eigentlich sind wir\'s gar nicht, denn es hat alles schon gegeben - wir haben es nur verbessert. Ändern wird sich erst etwas, wenn sich die Menschheit großteils selbst zerstört hat (und es steuert unaufhaltsam in diese Richtung), oder durch eine evtl. Naturkatastrophe. Auf alle Fälle kann es einen Neuanfang nur durch eine Dezimierung der Menschheit geben - wie auch immer, wir werden diesen Massen nicht mehr Herr - sei es die Ernährung, Gewalt, Macht und Gier.

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