Frühgeburt im Tiroler Hochgebirge

Schlechtes Wetter verhinderte Abtransport. Frauenärztin stieg zu Gebärender auf.

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Rettungseinsatz - Frühgeburt im Tiroler Hochgebirge

Das Kind wurde noch in der Nacht in das Krankenhaus nach Villach geflogen. Am Mittwoch war es dort in stationärer Behandlung. "Sein Zustand ist derzeit stabil. Man wird aber jedenfalls 72 Stunden abwarten müssen, bevor man mehr sagen kann", sagte eine Sprecherin der Klinik. Die Mutter sollte im Laufe des Tages ebenfalls vom Krankenhaus Lienz nach Villach transferiert werden.

Bei der Frau, die sich in der 24. Schwangerschaftswoche befunden haben soll, hatten gegen 7.00 Uhr Frühwehen eingesetzt. Weil das Wetter für einen Hubschrauberflug zu schlecht war, stiegen rund 15 Bergretter, ein Bergrettungsarzt und eine Gynäkologin zu der Frau auf. Die Helfer brachten die Gebärende zu einer tiefer gelegenen Alm, wo sie von dem Rettungsteam betreut wurde. "Wir haben sie von der Standschützenhütte auf 2.350 Meter abgeholt und durch einen weiten Kessel zu einer darunter liegende Alm gebracht", schilderte ein Bergretter. Dort herrschten geeignetere Bedingungen für eine Bergung mit einem Helikopter.

Vorerst scheiterten aber alle Versuche einer Hubschrauberbergung an den Wetterbedingungen. Auch ein Weitertransport durch die Bergretter sei unmöglich gewesen.

Mit Unterstützung der anwesenden Ärzte brachte die 30-Jährige schließlich das Kind zur Welt. Unmittelbar danach - etwa gegen 18.00 Uhr - ließ eine kurze Wetterbesserung einen Hubschrauberflug zu. Mutter und Kind wurden zunächst in das Krankenhaus nach Lienz geflogen, ehe das Baby mit dem Hubschrauber an die Neonatologie in Villach überstellt wurde. Im Einsatz standen rund 25 Bergretter, vier Ärzte und zwei Rettungshubschrauber.

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