Quallen gehören zu den ältesten Lebewesen der Erde. Sie besiedeln die Ozeane seit über 500 Millionen Jahren und sind sehr anpassungsfähig. Für die Haltung in einem Aquarium muss allerdings alles stimmen – allen voran die permanente Strömung, die diese Nesseltiere durch das Wasser schweben lässt.
Backstage zu bewundern
Beim Schwimmen im Meer will man Quallen nicht begegnen, im Tiergarten drängeln sich vor ihrem Aquarium allerdings die Besucher. Abwechselnd werden im Aquarienhaus die schönsten Arten präsentiert. Derzeit ist die gold-braun gefärbte Kompassqualle zu bewundern. Einen Stock tiefer, im Keller des Aquarienhauses, befindet sich die Quallenzucht, die man im Rahmen einer Backstageführung besichtigen kann. Ein Aquarium reiht sich hier an das nächste. Hunderte Exemplare leben hier: von den bis zu 45 Zentimeter großen Spiegeleiquallen bis hin zu den strahlend gelben Kamtschatka-Quallen.
Internationale Anerkennung
Die Zucht von Quallen erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Sie gelingt nur in wenigen Zoos. Quallen „made in Schönbrunn“ können mittlerweile regelmäßig an andere Zoos abgegeben werden. Für diese Erfolge gibt es auch internationale Anerkennung. So wurde der Tiergarten eingeladen, an der AZA jellyfish listserv teilzunehmen. In diesem Forum tauschen sich Quallenexperten aus aller Welt aus. Eine lange Tradition in der Quallenhaltung gibt es vor allem in Japan. Das japanische Kamo Aquarium, das in der Quallenzucht führend ist, hat nun zwei Tierpfleger des Tiergartens eingeladen, ihnen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, um die letzten Kniffe zu lernen.