Ebola: US-Patient
von Klinik abgewiesen

Ebolatest erst nach Intervention. Kontakt mit fünf Kindern aus vier Schulen.

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Texas - Ebola: US-Patient
von Klinik abgewiesen

Wie das Onlineportal "Dallas News" berichtete, soll er einer Krankenschwester gesagt haben, dass er aus Afrika eingereist sei. Da er nur Fieber und Bauchschmerzen gehabt habe, hätten ihm die Mitarbeiter der Notaufnahme Antibiotika verabreicht und ihn nach Hause geschickt. Die Information sei innerhalb des Spitals nicht weitergegeben worden, zitierte die "New York Times" einen Vertreter des Krankenhauses.

Kontakt mit Kindern

Erst als sein Neffe die US-Gesundheitsbehörde CDC kontaktiert habe, sei der Mann behandelt worden, berichtete der Sender NBC. Im Krankenhaus wurde er dann positiv auf Ebola getestet. Zuvor hatte er Kontakt mit fünf Kindern, wie die Schulbehörde von Texas mitteilte. Die Kinder aus vier verschiedenen Schulen seien unter Beobachtung gestellt worden, zeigten bisher aber keine Symptome. Insgesamt soll der Mann mit mindestens 18 Menschen in Berührung gekommen sein.

Es ist weltweit der erste Fall, bei dem ein Mensch sich in Afrika mit Ebola infizierte und dann außerhalb des Kontinents erkrankte. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf einen Nachbarn des Mannes, dass dieser in der liberianische Hauptstadt Monrovia einer infizierten Frau geholfen habe. Vor über zehn Tagen flog er dann aus Liberia in die USA, um Verwandte zu besuchen.

"Sehr geringe" Gefahr im Flugzeug

Die Gefahr einer Ansteckung von anderen Fluggästen ist nach Einschätzung des deutschen Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) aber "sehr gering". Jedenfalls solange der oder die Infizierte sich noch in der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen befindet.

Unterdessen sieht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) leichte Anzeichen für eine Besserung der Ebola-Situation in Westafrika. In den drei am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone sei die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen die zweite Woche in Folge gesunken, teilte die Organisation in Genf mit. Grund für den Rückgang sei in erster Linie Monrovia. In der vergangenen Woche sei in der Hauptstadt Liberias keine einzige Neuerkrankung gemeldet worden. Allerdings würden nicht alle Infektionen den Behörden mitgeteilt, hieß es weiter.

Impfstoff ab 2015

Mindestens 1.500 Dosen eines experimentellen Ebola-Impfstoffes sollen Anfang 2015 für medizinisches Personal und andere Helfer in Westafrika eingesetzt werden. Kanada spendete der Weltgesundheitsorganisation die Substanz, die erstmals in den nächsten Tagen in den USA an gesunden Probanden getestet werden soll. Tests mit einem zweiten Erfolg versprechenden Impfstoff laufen bereits seit September in den USA und Großbritannien.

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