Die teuerste Bratwurst der Welt

Hier sind Senf und Ketchup Tabu: In diese Würstln kommt nur feinstes Kobe Fleisch

von Kobe Wurst - die teuerste Bratwurst der Welt © Bild: © Dominik H. Rossbach/Der Ludwig

Mitte September wurde in Wien das erste Festival der Wurst gefeiert. Die zahlreichen Besucher haben gezeigt, dass die Wiener ihre Würstl lieben und gerne zelebrieren. Die "gefüllte Haut" ist wieder im Trend und wird mit hochwertiger, fein abgestimmter Fülle immer öfter zur Delikatesse. Geschmacklich liegen also oft Welten zwischen dem ordinären Bratwürstl am Würstlstand und der Spezialitätenwurst mit Mangalitza und ähnlichen Schweinereien.

Edel abgefüllt

Das weite Spektrum der Wurstwelten hat sich nun noch gehörig erweitert, und das in Richtung Luxussegment. Der deutsche Metzgermeister Dirk Ludwig schickt nämlich die laut eigenen Angaben "teuerste Bratwurst der Welt" ins Rennen. Was das Schmankerl so exklusiv macht? Es ist mit feinstem Kobe Fleisch gefüllt.

Kobe Beef ist das teuerste Fleisch der Welt. Die geschützte Fleischmarke stammt von japanischen Rindern, die in der Region Kobe geboren und dort bis zur Schlachtung gehalten werden. Dazwischen werden die Tiere per Hand gepflegt sowie sehr lange und aufwendig gemästet. Das außergewöhnlich zarte Fleisch unterliegt zahlreichen Qualitätsprüfungen und ist stark marmoriert und von Fett durchzogen. Je nach Körperteil kostet ein Kilo zwischen 300 und 500 Euro. Der hohe Preis ergibt sich aus der intensiven Betreuung der Tiere und den geringen Mengen, die am Markt erhältlich sind.

Kobe Wurst - die teuerste Bratwurst der Welt
© © Dominik H. Rossbach/Der Ludwig Dirk Ludwig mit seinen Kobe Würsten

Wer sich vorstellt, dass die Kreation einer Kobe Wurst durch das exklusive Fleisch einfach ist, der irrt. "Fleisch rein, fertig!" funktioniert in der Praxis auch mit Kobe Beef nicht. Dirk Ludwig berichtet von völlig ungenießbaren, ersten Versuchen, bis hin zur endgültigen Komposition aus Fleisch, Gewürzen und Rohrzucker.

Wo man die Kobe Würstln bekommt

Der experimentierfreudige Fleischer hat seine exklusiven Würste übrigens nicht dauerhaft im Angebot. Der Metzger aus Schlüchtern in Hessen hat die edlen Kreationen im Auftrag einer Nobel-Restaurantkette, die Lokale in New York, Las Vegas und London hat, kreiert. Die feinen Würste landen dort als Teil eines Kobe Menüs am Teller. Bei wem in nächster Zeit kein Trip in die genannten Metropolen ansteht, muss also mit anderen Wurstkreationen vorlieb nehmen.

Aber ehrlich: Zur richtigen Uhrzeit und in guter Gesellschaft ist ein vermeintlich banales Bratwürstl am Würstlstand des Vertrauens auch so ein Hit. Ganz ohne Kobe Beef, dafür mit viel Senf und einer ordentlichen Portion Kren am Papierteller.

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